Buchmarketing für Selfpublisher: 10 Strategien, die wirklich funktionieren

Buchmarketing für Selfpublisher: 10 Strategien, die wirklich funktionieren

Strategie 1: Pre-Launch-Marketing – Baue Spannung auf, bevor dein Buch erscheint

Stell dir vor, dein Buch erscheint und am ersten Tag kaufen es nicht nur deine Mutter und deine beste Freundin, sondern 50, 100 oder sogar 200 Menschen, die schon sehnsüchtig darauf gewartet haben. Klingt unrealistisch? Ist es nicht. Der Unterschied zwischen einem erfolgreichen Buchlaunch und einem, bei dem kaum jemand mitbekommt, dass dein Buch überhaupt existiert, liegt in einer Sache: Pre-Launch-Marketing.

Die meisten Selfpublisher machen einen entscheidenden Fehler. Sie schreiben monatelang oder sogar jahrelang an ihrem Buch, perfektionieren jedes Kapitel, feilen am Cover und an der Buchbeschreibung – und dann, wenn alles fertig ist, drücken sie auf "Veröffentlichen" und warten darauf, dass die Verkäufe von alleine kommen. Drei Tage später sind sie frustriert, weil außer ein paar Verwandten niemand ihr Buch bemerkt hat.

Das Problem ist nicht die Qualität des Buches. Das Problem ist, dass niemand wusste, dass es kommt. Pre-Launch-Marketing löst genau dieses Problem. Es bedeutet, dass du schon Monate vor der Veröffentlichung damit beginnst, Vorfreude aufzubauen, eine Community zu versammeln und Menschen dazu zu bringen, sehnsüchtig auf dein Buch zu warten.

Warum Pre-Launch-Marketing so kraftvoll ist

Es gibt drei Gründe, warum diese Strategie so gut funktioniert. Erstens pusht sie dein Amazon-Ranking vom ersten Tag an. Der Amazon-Algorithmus liebt es, wenn ein Buch direkt nach Erscheinen viele Verkäufe generiert. Das signalisiert: "Hey, dieses Buch ist begehrt!" und Amazon belohnt dich mit besserer Sichtbarkeit in den Suchergebnissen und Empfehlungen.

Zweitens sammelst du bereits vor dem offiziellen Launch erste Rezensionen. Und mal ehrlich: Würdest du ein Buch kaufen, das null Bewertungen hat? Wahrscheinlich nicht. Die meisten Menschen brauchen diese soziale Bestätigung, dass andere das Buch bereits gelesen und für gut befunden haben.

Drittens – und das ist vielleicht der wichtigste Punkt – baust du eine Verbindung zu deinen zukünftigen Lesern auf. Sie fühlen sich als Teil deiner Reise, sie fiebern mit, sie warten gespannt. Und wenn das Buch dann endlich erscheint, sind sie die Ersten, die zuschlagen.

Drei Monate vor dem Release: Die Grundlagen legen

Drei Monate vor deinem geplanten Veröffentlichungsdatum solltest du beginnen, die ersten Fäden zu spinnen. Das klingt früh, aber glaub mir, die Zeit vergeht schneller als du denkst, und es ist besser, früh anzufangen als in den letzten Wochen in Hektik zu verfallen.

Der erste große Moment ist das Cover-Reveal. Dein Buchcover ist das allererste, was potenzielle Leser von deinem Buch sehen werden, und es sollte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nutze diesen Moment bewusst als Marketing-Tool. Poste dein Cover nicht einfach mit "Hier ist mein neues Cover", sondern baue ein kleines Event daraus. Erzähle die Geschichte hinter dem Cover. Warum hast du dieses Motiv gewählt? Was symbolisiert es? Welche Emotionen soll es auslösen?

Wenn du eine Website hast, richte dort eine "Coming Soon"-Seite ein. Diese Seite muss nicht kompliziert sein. Ein ansprechendes Bild deines Covers, eine kurze, fesselnde Zusammenfassung dessen, worum es in deinem Buch geht, und vor allem: ein Anmeldeformular für interessierte Leser. Vielleicht bietest du als Anreiz an, dass alle, die sich eintragen, das erste Kapitel vorab per E-Mail bekommen. Oder einen exklusiven Blick hinter die Kulissen. Irgendetwas, das Menschen dazu bewegt, ihre E-Mail-Adresse zu hinterlassen.

Falls du über Amazon KDP veröffentlichst, aktiviere jetzt die Vorbestellungsfunktion. Das hat den Vorteil, dass alle Vorbestellungen am Tag des offiziellen Releases auf einmal gezählt werden und deinem Ranking einen ordentlichen Schub geben. Außerdem können Menschen, die jetzt schon begeistert sind, das Buch sofort vorbestellen und müssen nicht bis zum Release-Tag daran denken.

Sechs bis acht Wochen vor dem Release: Beziehungen aufbauen

Jetzt wird es konkreter. Sechs bis acht Wochen vor der Veröffentlichung ist der perfekte Zeitpunkt, um mit Beta-Lesern und Advanced Reader Copies zu arbeiten. Beta-Leser sind Menschen, die dein Buch in einem frühen Stadium lesen und dir ehrliches Feedback geben. Idealerweise hast du diese Phase schon während des Schreibprozesses durchlaufen, aber wenn nicht, ist jetzt noch Zeit.

Advanced Reader Copies, kurz ARCs, sind kostenlose Vorabexemplare deines Buches, die du an ausgewählte Leser verschickst mit der Bitte, nach dem Release eine ehrliche Rezension zu hinterlassen. Und hier ist wichtig: Es muss eine ehrliche Rezension sein, keine gekaufte oder erzwungene positive Bewertung. Das ist nicht nur ethisch fragwürdig, sondern auch gegen die Richtlinien von Amazon.

Wo findest du ARC-Leser? Es gibt verschiedene Plattformen wie BookSprout oder NetGalley, auf denen sich Leser registrieren, die gerne neue Bücher vorab lesen. Du kannst aber auch in deinem Newsletter fragen oder in Social-Media-Gruppen für Buchliebhaber. Wichtig ist, dass du klar kommunizierst: Es gibt keine Verpflichtung zu einer positiven Rezension, aber du würdest dich freuen, wenn sie nach dem Lesen ihre Meinung auf Amazon oder Goodreads teilen.

In dieser Phase kannst du auch anfangen, kleine Teaser zu posten. Ein spannender Satz aus deinem Buch. Eine Szene, die neugierig macht. Ein Zitat deiner Hauptfigur. Oder du teilst Moodboards – eine Collage aus Bildern, die die Atmosphäre deines Buches einfangen. Menschen lieben visuelle Inhalte, und solche Posts funktionieren besonders gut auf Instagram.

Mach es nicht zu kompliziert. Du musst kein Grafikdesign-Profi sein. Canva ist dein Freund. Dort gibt es hunderte Vorlagen, die du mit wenigen Klicks an dein Buchthema anpassen kannst. Ein schönes Hintergrundbild, dein Buchzitat darüber, fertig. Poste diese Teaser regelmäßig, aber nicht täglich. Ein bis zwei Mal pro Woche reicht völlig aus.

Zwei Wochen vor dem Release: Der Countdown läuft

Die letzten zwei Wochen vor der Veröffentlichung sind die intensivsten, aber auch die aufregendsten. Jetzt baust du dein Launch-Team auf. Ein Launch-Team besteht aus 20 bis 50 engagierten Lesern, die bereit sind, dir beim Buchstart aktiv zu helfen. Sie bekommen ein kostenloses Exemplar deines Buches und im Gegenzug teilen sie deine Posts, hinterlassen am Launch-Tag eine Rezension und erzählen ihren Freunden von deinem Buch.

Wie findest du diese Menschen? Frag in deinem Newsletter. Frag in deinen Social-Media-Communities. Frag Freunde und Familie. Du wirst überrascht sein, wie viele Menschen gerne Teil von etwas Besonderem sein möchten. Und für viele Leser ist es tatsächlich etwas Besonderes, zu einem Launch-Team zu gehören. Sie fühlen sich geehrt, dass du sie ausgewählt hast.

Erstelle eine kleine Facebook-Gruppe oder einen WhatsApp-Chat nur für dein Launch-Team. Halte sie auf dem Laufenden, teile exklusive Updates, bedanke dich immer wieder für ihre Unterstützung. Diese Menschen werden zu deinen wertvollsten Botschaftern.

Gleichzeitig startest du jetzt einen Countdown auf deinen Social-Media-Kanälen. Noch 14 Tage, noch 10 Tage, noch 7 Tage. Menschen lieben Countdowns. Sie erzeugen Dringlichkeit und Vorfreude. Du kannst diese Countdown-Posts mit verschiedenen Inhalten füllen: Mal ein Zitat aus dem Buch, mal ein Behind-the-Scenes-Einblick in deinen Schreibprozess, mal ein Fun-Fact über deine Hauptfigur.

Und dann ist da noch dein Newsletter. Falls du noch keinen hast, ist es eigentlich zu spät – aber besser spät als nie. Schreibe zwei Wochen vor dem Launch einen Newsletter an alle, die sich auf deiner Warteliste eingetragen haben. Erzähle ihnen, wie aufgeregt du bist. Bedanke dich dafür, dass sie auf dein Buch warten. Erinnere sie daran, wann genau es erscheint. Und gib ihnen vielleicht noch einen letzten Bonus: das erste Kapitel oder eine Leseprobe.

Die Tools, die dir dabei helfen

Du brauchst keine teuren Marketing-Tools, um erfolgreiches Pre-Launch-Marketing zu betreiben, aber ein paar Dinge machen dein Leben deutlich leichter. Canva habe ich schon erwähnt – es ist kostenlos und reicht für alle grafischen Bedürfnisse völlig aus. Für deine Newsletter-Liste empfehle ich MailerLite oder MailChimp, beide haben kostenlose Versionen für bis zu 1.000 Abonnenten.

Für die Verteilung von ARCs kannst du BookSprout nutzen. Die Plattform kostet etwa 20 Dollar im Monat, aber sie nimmt dir viel Arbeit ab. Du lädst dort dein eBook hoch, und Leser können sich für ein kostenloses Exemplar bewerben. BookSprout versendet automatisch das Buch und erinnert die Leser daran, eine Rezension zu hinterlassen.

Was den Zeitaufwand angeht: Rechne mit zwei bis drei Stunden pro Woche während der Pre-Launch-Phase. Das klingt vielleicht nach viel, aber wenn du bedenkst, dass du Monate oder Jahre in das Schreiben deines Buches investiert hast, sind ein paar Stunden Marketing eine überschaubare Investition.

Was Pre-Launch-Marketing nicht ist

Lass mich noch mit einem Missverständnis aufräumen. Pre-Launch-Marketing bedeutet nicht, dass du drei Monate lang täglich "Kauft mein Buch!" schreien musst. Im Gegenteil. Die besten Pre-Launch-Kampagnen sind subtil. Sie erzählen eine Geschichte. Sie nehmen Menschen mit auf eine Reise. Sie teilen echte Emotionen – deine Aufregung, deine Nervosität, deine Freude.

Menschen kaufen keine Bücher, weil du sie anschreist. Sie kaufen Bücher, weil sie eine Verbindung spüren. Weil sie sich für die Geschichte interessieren. Weil sie das Gefühl haben, Teil von etwas zu sein. Dein Pre-Launch-Marketing sollte genau das erzeugen: Verbindung, Interesse, Zugehörigkeit.

Sei authentisch. Wenn du aufgeregt bist, zeig es. Wenn du nervös bist, gib es zu. Wenn du stolz auf eine bestimmte Szene in deinem Buch bist, erzähle davon. Menschen spüren, wenn jemand echt ist, und sie reagieren darauf.

Der Launch-Tag selbst

Wenn dann endlich der große Tag gekommen ist und dein Buch live geht, wirst du all die Vorarbeit zu schätzen wissen. Dein Launch-Team teilt deine Posts. Deine ARC-Leser hinterlassen Rezensionen. Deine Newsletter-Abonnenten werden an den Kauf erinnert. Deine Social-Media-Follower, die wochenlang mitgefiebert haben, schlagen zu.

Und das Beste: Amazon bemerkt all diese Aktivität. Die Verkäufe am ersten Tag katapultieren dich in den Rankings nach oben. Plötzlich werden auch Menschen auf dein Buch aufmerksam, die noch nie von dir gehört haben. Der Algorithmus spielt dir in die Karten.

Das ist die Kraft von Pre-Launch-Marketing. Es ist kein Hexenwerk, keine geheime Formel, die nur erfolgreiche Autoren kennen. Es ist einfach die Kunst, Menschen rechtzeitig auf dein Buch aufmerksam zu machen und sie auf eine Reise mitzunehmen. Und wenn du diese eine Strategie konsequent umsetzt, hast du bereits einen riesigen Vorsprung vor den meisten anderen Selfpublishern.

 

Strategie 2: Amazon-Optimierung – Werde in der größten Buchhandlage der Welt gefunden

Lass uns ehrlich sein: Die meisten Selfpublisher-Verkäufe passieren auf Amazon. Je nachdem, welche Statistik du liest, sind es zwischen 70 und 85 Prozent aller eBook- und Taschenbuchverkäufe. Das bedeutet nicht, dass andere Plattformen unwichtig sind, aber es bedeutet, dass du Amazon verstehen musst, wenn du als Selfpublisher erfolgreich sein willst.

Die gute Nachricht: Amazon-Optimierung ist keine Raketenwissenschaft. Die schlechte Nachricht: Die meisten Autoren ignorieren sie komplett oder machen nur das Allernötigste. Genau da liegt deine Chance. Wenn du dir ein paar Stunden Zeit nimmst, um deine Amazon-Seite wirklich zu optimieren, hast du einen enormen Vorteil gegenüber der Konkurrenz.

Wie Menschen auf Amazon nach Büchern suchen

Bevor wir in die Details gehen, müssen wir verstehen, wie Leser überhaupt auf dein Buch stoßen. Die meisten Menschen gehen nicht zu Amazon und suchen nach deinem Namen. Warum sollten sie? Sie kennen dich ja noch nicht. Stattdessen geben sie Begriffe in die Suchleiste ein wie "Krimi Nordsee", "Fantasy Drachen", "Ratgeber Selbstständigkeit" oder "Liebesroman Paris".

Amazon durchsucht dann seine Datenbank und zeigt die Bücher an, die am besten zu dieser Suchanfrage passen. Dabei schaut der Algorithmus auf verschiedene Faktoren: die Keywords, die du bei der Veröffentlichung eingegeben hast, deinen Buchtitel und Untertitel, deine Buchbeschreibung, deine Kategorien und noch ein paar andere Dinge. Deine Aufgabe ist es, Amazon zu helfen, dein Buch den richtigen Menschen zu zeigen.

Die sieben Keyword-Felder und wie du sie richtig nutzt

Wenn du dein Buch bei Amazon KDP hochlädst, gibt es ein Feld für Keywords. Genauer gesagt: sieben Felder, in die du jeweils bis zu 50 Zeichen eingeben kannst. Diese sieben Felder sind Gold wert, und trotzdem lassen viele Autoren sie leer oder tippen irgendwelche willkürlichen Begriffe ein.

Hier ist der erste wichtige Punkt: Du solltest keine einzelnen Wörter eingeben, sondern Phrasen. Also nicht "Krimi", "Mord", "Spannung", sondern "Krimi Nordsee Commissario", "spannender Mord Sylt", "Kriminalroman deutsche Küste". Warum? Weil Menschen so suchen. Niemand gibt nur "Krimi" ein. Das wären Millionen von Ergebnissen. Stattdessen suchen sie spezifischer.

Der zweite wichtige Punkt: Wiederhole niemals Begriffe, die bereits in deinem Titel oder Untertitel vorkommen. Amazon indexiert diese sowieso schon automatisch. Wenn dein Buch "Mord an der Nordsee" heißt, musst du "Mord" und "Nordsee" nicht nochmal als Keyword eingeben. Das wäre verschwendeter Platz. Nutze die sieben Felder für zusätzliche Begriffe, die potenzielle Leser verwenden könnten.

Wie findest du die richtigen Keywords? Der einfachste Weg ist, Amazon selbst zu fragen. Geh zur Amazon-Suchleiste und fang an, Begriffe einzutippen, die mit deinem Buch zu tun haben. Schon nach den ersten Buchstaben schlägt Amazon automatisch Vervollständigungen vor. Diese Vorschläge sind Gold, denn sie zeigen dir, wonach Menschen tatsächlich suchen.

Sagen wir, du hast einen Fantasy-Roman über Drachen geschrieben. Gib "Fantasy Drachen" ein und schau, was Amazon vorschlägt. Vielleicht siehst du "Fantasy Drachen Jugendliche", "Fantasy Drachenreiter", "Fantasy Drachen Liebe". Das sind alles potenzielle Keywords für deine sieben Felder.

Eine andere Methode: Schau dir erfolgreiche Bücher in deinem Genre an. Welche Begriffe tauchen in deren Titeln auf? Welche Themen behandeln sie? Wenn du ein Sachbuch über Minimalismus geschrieben hast, schau dir die Top 10 Bücher zum Thema Minimalismus an. Welche Unterthemen decken sie ab? Vielleicht "Minimalismus Familie", "minimalistisch Wohnen", "Ausmisten Checkliste". All das könnten relevante Keywords sein.

Es gibt auch kostenpflichtige Tools wie Publisher Rocket, die dir dabei helfen, profitable Keywords zu finden. Für etwa 97 Dollar einmalig bekommst du Zugang zu Daten über Suchvolumen und Konkurrenz. Das ist nicht zwingend notwendig, vor allem nicht am Anfang, aber wenn du es ernst meinst mit Selfpublishing, kann sich diese Investition durchaus lohnen.

Kategorien strategisch wählen

Neben Keywords spielen auch Kategorien eine wichtige Rolle. Bei der Veröffentlichung kannst du zwei Hauptkategorien auswählen. Das klingt erstmal wenig, aber hier ist der Trick: Du kannst den Amazon-Support kontaktieren und dein Buch in bis zu zehn zusätzliche sogenannte Browse-Kategorien einstufen lassen.

Warum ist das wichtig? Weil es viel einfacher ist, in einer spezifischen Nische-Kategorie auf die Bestseller-Liste zu kommen als in einer breiten Kategorie. Nehmen wir an, du hast einen historischen Roman über das Mittelalter geschrieben. In der Hauptkategorie "Historische Romane" konkurrierst du mit tausenden anderen Büchern. Aber in der Unterkategorie "Historische Romane Mittelalter Deutschland" sind es vielleicht nur ein paar hundert. Und wenn du dort unter die Top 20 kommst, kannst du mit einem orangefarbenen Bestseller-Badge werben. Das hilft enorm bei der Sichtbarkeit.

Meine Empfehlung: Wähle eine Mischung aus breiten und sehr spezifischen Kategorien. Die breiten Kategorien bringen dir generellen Traffic, die spezifischen bringen dir den Bestseller-Status. Um zusätzliche Kategorien zu bekommen, schreibst du einfach eine E-Mail an den Amazon KDP Support und gibst die genauen Kategoriepfade an, in denen dein Buch erscheinen soll.

Die Buchbeschreibung: Dein Verkaufstext

Deine Buchbeschreibung ist vermutlich der am meisten unterschätzte Teil deiner Amazon-Seite. Viele Autoren schreiben da einfach eine nüchterne Zusammenfassung ihres Buches hin und denken, das reicht. Aber die Beschreibung ist nicht nur eine Zusammenfassung. Sie ist ein Verkaufstext. Ihre Aufgabe ist es, Menschen zu überzeugen, auf "Jetzt kaufen" zu klicken.

Die ersten zwei bis drei Zeilen sind dabei am wichtigsten, denn das ist das, was Menschen auf ihrem Smartphone sehen, bevor sie auf "Mehr lesen" klicken müssen. Diese ersten Zeilen müssen fesseln. Sie müssen neugierig machen. Sie müssen ein Versprechen enthalten.

Ein häufiger Fehler ist, mit einem langweiligen Satz zu starten wie "Dies ist die Geschichte von Maria, die..." Besser wäre: "Was würdest du tun, wenn du nur noch 24 Stunden zu leben hättest?" oder "In einer Welt, in der Magie verboten ist, entdeckt Emma ein gefährliches Geheimnis..." Du verstehst, worauf ich hinauswill. Hook first, Details later.

Nach dem Hook beschreibst du das zentrale Problem oder Konflikt deines Buches. Bei einem Roman: Was steht für den Protagonisten auf dem Spiel? Bei einem Sachbuch: Welches Problem löst du für den Leser? Dann deutest du die Lösung oder den Spannungsbogen an, ohne zu viel zu verraten. Und am Ende brauchst du einen Call-to-Action. Das kann so einfach sein wie: "Tauche ein in diese Geschichte und entdecke..." oder "Sichere dir jetzt dein Exemplar und lerne..."

Ein weiterer Trick: Nutze HTML-Formatierung in deiner Beschreibung. Amazon erlaubt bestimmte HTML-Tags wie fett, kursiv und Aufzählungen. Eine gut strukturierte Beschreibung mit Absätzen, fett gedruckten Highlights und vielleicht ein paar Bulletpoints ist viel leichter zu scannen als ein langer, unformatierter Textblock. Die meisten Menschen lesen Buchbeschreibungen nicht Wort für Wort – sie überfliegen sie. Mach es ihnen leicht, die wichtigsten Informationen zu erfassen.

A+ Content für noch mehr Überzeugungskraft

Wenn du dein Buch als Taschenbuch über KDP veröffentlichst, hast du Zugang zu etwas, das sich A+ Content nennt. Das ist ein zusätzlicher Bereich unterhalb deiner normalen Buchbeschreibung, in dem du mit Bildern und erweiterten Texten arbeiten kannst.

Du könntest dort zum Beispiel eine kleine Galerie mit Bildern aus deinem Buch zeigen, falls es ein illustriertes Buch ist. Oder du präsentierst andere Bücher aus deiner Serie. Oder du erzählst mehr über dich als Autor und warum du qualifiziert bist, über dieses Thema zu schreiben – besonders relevant bei Sachbüchern.

Studien haben gezeigt, dass A+ Content die Conversion-Rate um drei bis zehn Prozent erhöhen kann. Das klingt nach wenig, aber wenn du hundert Besucher auf deiner Buchseite hast und drei zusätzliche davon kaufen statt nicht zu kaufen, sind das drei zusätzliche Verkäufe. Hochgerechnet über Monate und Jahre macht das einen spürbaren Unterschied.

Optimierung ist ein fortlaufender Prozess

Hier ist etwas, das viele Autoren nicht verstehen: Amazon-Optimierung ist keine einmalige Sache. Du kannst und solltest deine Keywords, Kategorien und Beschreibung regelmäßig überprüfen und anpassen. Vielleicht stellst du nach ein paar Monaten fest, dass bestimmte Keywords nicht funktionieren. Dann tauschst du sie aus und probierst neue.

Oder du bemerkst, dass deine Beschreibung zwar viele Klicks bekommt, aber wenige Verkäufe. Das deutet darauf hin, dass Menschen zwar interessiert sind, aber nicht überzeugt werden. Zeit, die Beschreibung zu überarbeiten.

Amazon gibt dir sogar Daten, mit denen du arbeiten kannst. In deinem KDP-Dashboard siehst du, wie viele Menschen deine Buchseite besucht haben und wie viele davon gekauft haben. Wenn du zum Beispiel 500 Besucher hattest, aber nur 10 Verkäufe, ist deine Conversion-Rate bei zwei Prozent. Das ist verbesserungswürdig. Bei guten Buchseiten liegt die Conversion-Rate eher zwischen fünf und fünfzehn Prozent.

Nimm dir einmal im Quartal ein paar Stunden Zeit und geh deine Amazon-Seite kritisch durch. Was könntest du besser machen? Gibt es neue Keywords, die du ausprobieren solltest? Ist deine Beschreibung noch aktuell? Könnte das erste Kapitel, das als Leseprobe verfügbar ist, stärker sein?

Die unsichtbare Macht der Rezensionen

Auch wenn Rezensionen nicht direkt zur Optimierung gehören, will ich sie kurz erwähnen, denn sie beeinflussen massiv, wie gut deine optimierte Seite konvertiert. Du kannst die perfekten Keywords haben und die brillanteste Buchbeschreibung schreiben – wenn dein Buch null oder nur negative Rezensionen hat, werden Menschen es nicht kaufen.

Deshalb ist es so wichtig, von Anfang an daran zu arbeiten, Rezensionen zu sammeln. Dein Launch-Team aus Strategie 1 wird dabei helfen. Aber auch danach solltest du am Ende deines Buches höflich darum bitten. Etwas wie: "Wenn dir dieses Buch gefallen hat, würde ich mich sehr über eine kurze Rezension auf Amazon freuen. Es hilft anderen Lesern bei der Entscheidung und unterstützt mich als unabhängigen Autor enorm."

Die meisten Leser werden keine Rezension schreiben, selbst wenn ihnen das Buch gefallen hat. Sie denken einfach nicht daran oder sind zu beschäftigt. Aber wenn du höflich darum bittest, steigt die Wahrscheinlichkeit. Und jede neue Rezension verbessert dein Ranking und deine Glaubwürdigkeit.

Amazon-Optimierung klingt vielleicht technisch und trocken, aber glaub mir: Diese paar Stunden Arbeit können den Unterschied zwischen Dutzenden und Hunderten von Verkäufen ausmachen. Es ist kostenlos, es ist unter deiner Kontrolle und es funktioniert. Leg also los und optimiere deine Buchseite. Dein zukünftiges Ich wird es dir danken.

Strategie 3: Social Media richtig nutzen – Sei dort, wo deine Leser sind

Ich weiß, ich weiß. Social Media kann überwältigend sein. Da sind Instagram, TikTok, Facebook, Twitter, LinkedIn, Pinterest und noch ein Dutzend andere Plattformen, und gefühlt sagen dir alle, du müsstest überall präsent sein. Aber lass mich dir etwas sagen, das dir hoffentlich den Druck nimmt: Du musst nicht auf allen Plattformen sein. Du musst nur dort sein, wo deine Leser sind. Und selbst dort musst du nicht perfekt sein – du musst nur authentisch sein.

Social Media für Autoren funktioniert nicht wie klassische Werbung. Es geht nicht darum, ständig "Kauft mein Buch!" zu rufen. Es geht darum, Beziehungen aufzubauen. Menschen folgen dir nicht, weil sie ständig an dein Buch erinnert werden wollen. Sie folgen dir, weil sie dich interessant finden, weil du sie unterhältst, inspirierst oder ihnen einen Mehrwert bietest.

Die richtige Plattform für dein Genre

Nicht alle Social-Media-Plattformen funktionieren gleich gut für alle Genres. Ein hocherotischer Liebesroman wird auf TikTok vermutlich besser performen als auf LinkedIn. Ein Sachbuch über Unternehmensführung hat auf LinkedIn bessere Chancen als auf Instagram. Du musst verstehen, wo sich deine Zielgruppe aufhält.

Instagram, oder genauer gesagt Bookstagram, ist das Zuhause der Buchcommunity. Wenn du Belletristik schreibst – besonders Romance, Fantasy, Young Adult, Thriller – dann ist Instagram vermutlich deine beste Wahl. Die Community dort ist riesig, engagiert und liebt es, über Bücher zu sprechen. Menschen posten dort ästhetische Fotos ihrer aktuellen Lektüre, teilen Rezensionen und tauschen Empfehlungen aus.

Aber Vorsicht: Auf Instagram geht es sehr visuell zu. Du brauchst ansprechende Fotos. Das bedeutet nicht, dass du teure Ausrüstung brauchst – ein gutes Smartphone reicht völlig. Aber du solltest dir Gedanken über Komposition, Licht und einen wiedererkennbaren Stil machen. Viele Bookstagrammer fotografieren ihre Bücher mit schönem Hintergrund, vielleicht einer Tasse Kaffee daneben, einer Pflanze, einer Kerze. Es geht um Ästhetik und Atmosphäre.

Was postest du auf Instagram? Behind-the-Scenes-Einblicke in deinen Schreibprozess funktionieren immer gut. Ein Foto von deinem Schreibtisch mit einer Tasse Tee und der Frage "Woran arbeitest du gerade?" kann hunderte Likes und Kommentare generieren. Oder du teilst Moodboards für deine Charaktere – Collagen aus Bildern, die zeigen, wie du dir deine Protagonistin vorstellst. Oder du postest Zitate aus deinem Buch, schön gestaltet mit Canva.

Hashtags sind auf Instagram wichtig. Du kannst bis zu 30 Hashtags pro Post verwenden, und du solltest diese Möglichkeit auch nutzen. Mische dabei große Hashtags wie "bookstagram" oder "bücherwurm" mit mittelgroßen wie "fantasybuch" oder "krimilesen" und ganz spezifischen wie "norddeutschlandkrimi" oder "dracheliebe". Die großen Hashtags bringen dir Reichweite, die kleinen bringen dir eine engagierte Nische.

TikTok: Wo Bücher viral gehen können

TikTok, oder genauer BookTok, ist das Phänomen der letzten Jahre. Bücher, die auf TikTok viral gehen, schießen über Nacht in die Bestsellerlisten. Colleen Hoover ist das berühmteste Beispiel – ihre Bücher erleben dank BookTok ein unglaubliches Comeback, obwohl manche davon schon Jahre alt sind.

Der Unterschied zu Instagram: Auf TikTok geht es um Videos, nicht um Fotos. Und diese Videos müssen schnell auf den Punkt kommen, unterhaltsam oder emotional sein. Die erfolgreichsten BookTok-Videos sind oft nicht länger als 30 Sekunden. Jemand zeigt ein Buch, das sie zum Weinen gebracht hat. Jemand stellt sich mit verschiedenen Büchern vor und sagt "POV: Du bist die Protagonistin in meinem Lieblingsbuch und so würdest du aussehen". Jemand macht einen Plottwist-Reveal ohne zu spoilern.

TikTok ist besonders gut für jüngere Zielgruppen. Wenn deine Leser zwischen 16 und 35 Jahre alt sind, solltest du TikTok definitiv in Betracht ziehen. Die Plattform lebt von Trends. Du siehst ein Audio oder ein Format, das gerade überall ist, und du machst deine eigene Version davon, angepasst an dein Buch.

Der größte Vorteil von TikTok: Der Algorithmus bevorzugt nicht unbedingt große Accounts. Ein Video von jemandem mit 100 Followern kann genauso viral gehen wie eins von jemandem mit 100.000 Followern, wenn der Content gut ist. Das ist eine echte Chance für neue Autoren.

Facebook-Gruppen: Die unterschätzte Goldmine

Facebook mag für viele nicht mehr die coolste Plattform sein, aber für Autoren kann es unglaublich wertvoll sein. Nicht unbedingt durch eine eigene Facebook-Page – die erreicht heutzutage kaum noch jemanden organisch – sondern durch Facebook-Gruppen.

Es gibt tausende von Buchgruppen auf Facebook. Gruppen für spezifische Genres, Gruppen für Leseratten generell, Gruppen für Selfpublisher, Gruppen für Buchempfehlungen. Der Schlüssel ist, die richtigen Gruppen zu finden und dort aktiv, aber nicht aufdringlich zu sein.

Tritt fünf bis zehn Gruppen bei, die zu deinem Genre passen. Beobachte erst mal. Lies, was die Leute posten. Verstehe die Kultur der Gruppe. Manche Gruppen erlauben keine Eigenwerbung. Andere haben bestimmte Tage, an denen Autoren ihre Bücher vorstellen dürfen. Wieder andere haben kein Problem mit Werbung, solange sie nicht nervt.

Deine Strategie in diesen Gruppen sollte sein: 80 Prozent Mehrwert, 20 Prozent Werbung. Kommentiere Posts von anderen Leuten. Beantworte Fragen. Gib Buchempfehlungen, auch wenn es nicht deine eigenen sind. Sei ein hilfreiches, sympathisches Mitglied der Community. Und dann, ab und zu, wenn es passt, erwähnst du dein eigenes Buch.

Wenn du ein paar hundert engagierte Fans hast, kannst du sogar deine eigene Facebook-Gruppe gründen. Ein exklusiver Ort für Leser, die deine Bücher lieben. Dort kannst du exklusive Inhalte teilen, frühe Cover-Reveals zeigen, Feedback zu neuen Ideen einholen. Das schafft eine unglaublich starke Bindung.

Der Content-Plan, der dich nicht überfordert

Einer der Hauptgründe, warum Autoren mit Social Media scheitern, ist dass sie sich überfordern. Sie denken, sie müssen jeden Tag posten, am besten mehrmals, auf mehreren Plattformen gleichzeitig. Nach zwei Wochen brennen sie aus und hören komplett auf.

Lass mich dir eine realistischere Version vorschlagen. Such dir eine Plattform aus. Nur eine. Diejenige, die am besten zu deinem Genre und deiner Persönlichkeit passt. Und dann verpflichte dich dazu, dort drei bis vier Mal pro Woche etwas zu posten. Das ist machbar. Das bringt dich nicht um. Und es ist genug, um präsent zu bleiben.

Was postest du an diesen drei bis vier Tagen? Hier ist ein einfacher Rhythmus: Montag teilst du einen Einblick in deinen Schreiballtag. Mittwoch postest du etwas Unterhaltsames oder Inspirierendes – vielleicht ein Zitat, vielleicht ein Meme, vielleicht eine Frage an deine Follower. Freitag teilst du etwas über Bücher – dein eigenes oder eines, das du gerade liest. Und vielleicht machst du am Sonntag noch einen persönlicheren Post, der zeigt, wer du als Mensch bist.

Du musst nicht jeden Post neu erfinden. Entwickle Formate, die du wiederholen kannst. "Throwback Thursday", wo du alte Szenen aus deinem Schreibprozess zeigst. "Zitat am Freitag", wo du jede Woche ein Zitat aus einem deiner Bücher teilst. "Behind the Scenes Sunday", wo du Einblicke in dein Leben gibst.

Und nutze Tools, die dir helfen. Mit Later oder Planoly kannst du Posts für Instagram im Voraus planen. Nimm dir einmal im Monat zwei Stunden Zeit, erstelle zehn Posts mit Canva, plane sie vor und du bist den ganzen Monat entspannt.

Die goldene Regel: Sei du selbst

Social Media kann sich anfühlen wie eine Performance. Wie eine Maske, die du aufsetzt. Aber die erfolgreichsten Autoren auf Social Media sind diejenigen, die authentisch sind. Die zeigen, dass hinter den Büchern ein echter Mensch steckt, mit Unsicherheiten, Rückschlägen, aber auch Erfolgen und Freuden.

Wenn du einen schlechten Schreibtag hast, poste darüber. Du wirst sehen, wie viele andere Autoren kommentieren "Ja, ich kenne das!" Wenn du gerade einen besonders schönen Absatz geschrieben hast, teile deine Freude. Wenn du dich fragst, ob dein Buch überhaupt jemanden interessiert, sei ehrlich. Menschen verbinden sich mit Verletzlichkeit, nicht mit Perfektion.

Und noch etwas: Du musst nicht das Rad neu erfinden. Schau dir an, was andere Autoren in deinem Genre machen. Nicht um sie zu kopieren, sondern um dich inspirieren zu lassen. Was funktioniert bei ihnen? Welche Posts bekommen viel Engagement? Was kannst du daraus für deinen eigenen Content lernen?

Social Media für Autoren ist ein Marathon, kein Sprint. Es wird Monate dauern, bis du eine nennenswerte Followerschaft aufbaust. Aber diese Follower, wenn du sie richtig pflegst, werden zu deinen treuesten Fans. Sie werden deine Bücher kaufen, rezensieren und weiterempfehlen. Sie sind jeden Aufwand wert.

Strategie 4: Newsletter aufbauen – Dein wertvollstes Marketing-Asset

Wenn ich dir nur eine einzige Marketing-Strategie empfehlen dürfte, dann wäre es diese: Bau einen Newsletter auf. Nicht Social Media, nicht Amazon Ads, sondern einen Newsletter. Warum? Weil deine Newsletter-Liste das einzige Marketing-Tool ist, das du wirklich besitzt und kontrollierst.

Instagram könnte morgen beschließen, ihren Algorithmus zu ändern, und plötzlich sieht niemand mehr deine Posts. TikTok könnte dein Video shadowbanned, ohne dass du weißt warum. Amazon könnte seine Richtlinien ändern. Aber deine E-Mail-Liste gehört dir. Niemand kann sie dir wegnehmen. Und wenn du eine neue Nachricht verschickst, landet sie direkt im Postfach deiner Leser.

Die erfolgreichsten Selfpublisher haben alle eins gemeinsam: Sie haben große, engagierte Newsletter-Listen. Manche haben zehntausende Abonnenten, manche nur ein paar hundert. Aber alle nutzen ihren Newsletter als ihr wichtigstes Marketing-Werkzeug. Und das solltest du auch tun.

Warum Menschen überhaupt Newsletter abonnieren

Bevor wir darüber sprechen, wie du einen Newsletter aufbaust, müssen wir verstehen, warum jemand überhaupt seine E-Mail-Adresse hergibt. E-Mail-Adressen sind wertvoll. Jeder hat einen überfüllten Posteingang. Menschen abonnieren nicht einfach so irgendeinen Newsletter.

Sie abonnieren, wenn sie das Gefühl haben, dass sie etwas Wertvolles dafür bekommen. Entweder Information, die sie nirgendwo anders bekommen. Oder Unterhaltung. Oder exklusiven Zugang zu etwas. Oder ein kostenloses Geschenk im Austausch für ihre E-Mail-Adresse.

Das Letzte nennt man Leadmagnet oder auch Reader Magnet. Es ist das erste und wichtigste, was du brauchst, um deinen Newsletter aufzubauen. Ein Leadmagnet ist ein kostenloses digitales Produkt, das du Menschen im Austausch für ihre E-Mail-Adresse anbietest.

Für Belletristik-Autoren sind das meistens Kurzgeschichten oder kostenlose erste Kapitel oder sogar komplette Novellen, die in der Welt deiner Bücher spielen. Wenn du eine Fantasy-Serie schreibst, könntest du eine Kurzgeschichte über einen Nebencharakter verschenken. Wenn du Krimis schreibst, könnte es ein kurzer Fall sein, den deine Protagonistin löst.

Für Sachbuch-Autoren funktionieren Checklisten, Workbooks, Guides oder Kapitel aus dem Buch hervorragend. Wenn du ein Buch über Minimalismus geschrieben hast, könnte dein Leadmagnet eine "30-Tage-Ausmist-Challenge" sein. Wenn du über Marketing schreibst, könnte es ein "Social-Media-Content-Plan für einen Monat" sein.

Der Leadmagnet muss nicht perfekt sein, aber er muss wertvoll sein. Menschen müssen das Gefühl haben, dass sie wirklich etwas Gutes bekommen. Und er sollte thematisch zu deinem Buch passen. Wenn jemand deinen Leadmagnet toll findet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie auch dein Buch mögen werden.

Wie du Abonnenten gewinnst

Du hast deinen Leadmagnet erstellt. Jetzt brauchst du einen Weg, Menschen darauf aufmerksam zu machen. Der offensichtlichste Ort ist deine Website. Wenn du noch keine hast, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, eine zu erstellen. Sie muss nicht aufwendig sein. Eine einfache WordPress-Seite mit ein paar Unterseiten reicht völlig.

Auf deiner Homepage sollte prominent – und damit meine ich wirklich prominent, nicht irgendwo versteckt am Seitenende – ein Anmeldeformular für deinen Newsletter sein. "Melde dich an und erhalte eine kostenlose Kurzgeschichte" oder "Hol dir meine Marketing-Checkliste kostenlos". Das Formular sollte einfach sein. Name und E-Mail-Adresse, mehr brauchst du nicht.

Der zweite wichtige Ort: Social Media. In deiner Instagram-Bio, in deinem TikTok-Profil, in deiner Facebook-Beschreibung sollte ein Link zu deiner Newsletter-Anmeldeseite stehen. Nutze Tools wie Linktree, um einen einzigen Link zu haben, der dann zu verschiedenen Optionen führt – zu deinem Buch, zu deiner Website, zu deinem Newsletter.

Der dritte und vielleicht effektivste Ort: Am Ende deines Buches. Jeder, der dein Buch bis zum Ende gelesen hat, ist bereits ein Fan. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person deinen Newsletter abonnieren möchte, ist sehr hoch. Schreibe also am Ende deines Buches einen kurzen Abschnitt: "Hat dir dieses Buch gefallen? Dann melde dich für meinen Newsletter an und erhalte eine kostenlose Bonusgeschichte sowie Updates zu meinen nächsten Büchern."

Und dann gibt es noch Plattformen wie BookFunnel und StoryOrigin, die speziell dafür gemacht sind, Reader Magnets zu verbreiten. Dort kannst du deinen Leadmagnet hochladen, und andere Autoren können ihn in ihren Newslettern empfehlen. Im Gegenzug empfiehlst du deren Leadmagnets in deinem Newsletter. So profitiert jeder.

Was schreibst du in deinen Newsletter?

Das ist die Frage, die mich Autoren am häufigsten stellen. Und die ehrliche Antwort ist: Es gibt kein Patentrezept. Aber es gibt ein paar Grundprinzipien.

Erstens: Schreibe so, als würdest du einem Freund eine E-Mail schicken. Newsletter müssen nicht formal sein. Sie können persönlich, locker und unterhaltsam sein. Erzähle, was in deinem Leben als Autor gerade passiert. Teile Rückschläge und Erfolge. Sei menschlich.

Zweitens: Nicht jeder Newsletter muss etwas verkaufen. Natürlich wirst du manchmal über dein neues Buch schreiben und darum bitten, es zu kaufen oder zu rezensieren. Aber wenn du das in jeder E-Mail tust, werden Menschen sich abmelden. Die Faustregel: In vier von fünf Newslettern bietest du Mehrwert. Nur in jedem fünften verkaufst du aktiv.

Was ist Mehrwert? Das kann vieles sein. Eine persönliche Geschichte aus deinem Schreiballtag. Ein Einblick hinter die Kulissen deines neuen Projekts. Ein Ausschnitt aus einem unveröffentlichten Kapitel. Eine Buchempfehlung eines anderen Autors. Ein interessanter Artikel, den du gelesen hast. Gedanken zu einem Thema, das dich gerade beschäftigt.

Drittens: Regelmäßigkeit ist wichtiger als Häufigkeit. Es ist besser, einmal im Monat einen guten Newsletter zu verschicken, als jeden Tag eine halbherzige E-Mail. Entscheide dich für einen Rhythmus, den du einhalten kannst, und bleib dabei. Menschen mögen Verlässlichkeit.

Die Welcome-Serie: Dein erster Eindruck

Wenn sich jemand für deinen Newsletter anmeldet, bekommt diese Person normalerweise sofort eine E-Mail mit dem versprochenen Leadmagnet. Aber dann passiert oft wochenlang nichts, bis du deinen nächsten regulären Newsletter verschickst. Das ist eine verpasste Chance.

Besser ist eine sogenannte Welcome-Serie. Das ist eine Reihe von automatisierten E-Mails, die neue Abonnenten in den ersten Tagen oder Wochen nach der Anmeldung bekommen. Fünf bis sieben E-Mails sind ein guter Richtwert.

Die erste E-Mail liefert den Leadmagnet und stellt dich kurz vor. Die zweite E-Mail, einen Tag später, erzählt deine Geschichte als Autor. Warum schreibst du? Wie bist du dazu gekommen? Die dritte E-Mail stellt deine Bücher vor. Die vierte teilt vielleicht eine persönliche Anekdote. Die fünfte fragt nach Feedback oder Interessen. Und die sechste oder siebte mündet dann in deinen regulären Newsletter-Rhythmus.

Diese Welcome-Serie hat zwei große Vorteile. Erstens baut sie eine Beziehung auf, bevor jemand überhaupt dein erstes reguläres Newsletter erhalten hat. Zweitens automatisiert sie einen Teil deiner Arbeit. Du schreibst diese E-Mails einmal, und dann laufen sie von alleine.

Die technische Seite: Welches Tool brauchst du?

Um einen Newsletter zu verschicken, brauchst du eine Newsletter-Software. Die beiden beliebtesten für Autoren sind MailerLite und ConvertKit. Beide haben kostenlose Versionen für bis zu 1.000 Abonnenten, was für den Anfang völlig ausreicht.

MailerLite ist etwas einfacher und übersichtlicher. ConvertKit hat mehr Funktionen und ist stärker auf Creator wie Autoren ausgerichtet. Beide erlauben es dir, Anmeldeformulare zu erstellen, automatisierte E-Mail-Serien zu bauen und natürlich Newsletter zu verschicken. Du kannst nichts falsch machen mit einer der beiden.

Die Einrichtung ist nicht kompliziert. Du legst ein Konto an, erstellst ein Anmeldeformular, baust deine erste automatisierte Welcome-Serie und schon kannst du loslegen. Die meisten dieser Tools haben ausführliche Tutorials und Hilfeseiten, die dich Schritt für Schritt durch den Prozess führen.

Für die Auslieferung deines Reader Magnets kannst du zusätzlich BookFunnel verwenden. Das kostet etwa 20 Dollar im Monat, macht die Sache aber deutlich professioneller. BookFunnel kümmert sich darum, dass dein eBook auf allen Geräten funktioniert und liefert es automatisch aus, sobald sich jemand anmeldet.

Warum Newsletter so wertvoll sind

Lass mich dir ein paar Zahlen nennen, die verdeutlichen, warum Newsletter so wichtig sind. Wenn du ein neues Buch veröffentlichst und davon auf Social Media postest, sehen vielleicht fünf bis zehn Prozent deiner Follower diesen Post. Der Rest wird vom Algorithmus ausgeblendet.

Wenn du aber einen Newsletter an deine Liste schickst, landet diese E-Mail im Postfach von nahezu 100 Prozent deiner Abonnenten. Natürlich werden nicht alle die E-Mail öffnen – typische Öffnungsraten liegen bei 20 bis 40 Prozent. Aber das ist immer noch deutlich mehr als die organische Reichweite auf Social Media.

Und von den Menschen, die deinen Newsletter öffnen und lesen, kaufen erfahrungsgemäß zehn bis 30 Prozent dein neues Buch. Das ist eine unglaublich hohe Conversion-Rate. Wenn du also 1.000 Newsletter-Abonnenten hast, könnten das 100 bis 300 Verkäufe am Launch-Tag bedeuten. Genug, um dein Amazon-Ranking ordentlich zu pushen.

Newsletter-Marketing ist kein schneller Weg zum Erfolg. Es dauert Monate, manchmal Jahre, um eine nennenswerte Liste aufzubauen. Aber es lohnt sich. Jeder neue Abonnent ist ein potenzieller lebenslanger Fan. Jemand, der nicht nur dein aktuelles Buch kauft, sondern auch alle zukünftigen. Jemand, der deine Bücher weiterempfiehlt. Jemand, der bei dir bleibt, egal was mit Algorithmen oder Plattformen passiert.

Also fang an. Heute. Erstelle deinen Leadmagnet, richte deine Newsletter-Software ein und setze das Anmeldeformular auf deine Website. Dein zukünftiges Ich wird unglaublich dankbar dafür sein.

Strategie 5: Amazon Advertising – Bezahlte Werbung, die sich rechnet

Jetzt kommen wir zu dem Thema, bei dem viele Autoren nervös werden: bezahlte Werbung. Ich verstehe die Zurückhaltung. Die Vorstellung, Geld auszugeben ohne Garantie, dass es zurückkommt, ist unangenehm. Besonders als Selfpublisher, wo jeder Euro zählt. Aber lass mich dir sagen: Amazon Ads können, wenn richtig gemacht, dein profitabelster Marketing-Kanal sein.

Der Unterschied zwischen Amazon Ads und den meisten anderen Marketing-Strategien ist, dass du hier Geld in die Hand nimmst mit dem klaren Ziel, mehr zurückzubekommen. Das ist kein Branding, keine langfristige Investition in Community-Aufbau. Das ist direktes Performance-Marketing. Du gibst einen Euro aus und willst zwei zurück. Oder drei. Oder fünf.

Lass mich gleich mit dem größten Missverständnis aufräumen: Amazon Ads sind kein Geldautomat, den du anschaltest und dann strömen die Verkäufe. Sie brauchen Test-Zeit, Optimierung und ein gewisses Grundverständnis. Aber wenn du bereit bist, dich reinzufuchsen, können sie sich absolut lohnen.

Wann solltest du überhaupt mit Ads anfangen?

Nicht jedes Buch ist bereit für bezahlte Werbung. Wenn dein Buch erst drei Rezensionen hat, ein selbstgebasteltes Cover und eine unoptimierte Produktseite, dann werden Ads dein Geld verbrennen. Menschen klicken vielleicht auf deine Anzeige, aber sie kaufen nicht. Das ist frustrierend und teuer.

Meine Empfehlung: Starte mit Amazon Ads erst, wenn folgende Dinge stimmen. Erstens brauchst du mindestens zehn bis fünfzehn Rezensionen mit einem Durchschnitt von mindestens vier Sternen. Menschen vertrauen Büchern mit mehr Bewertungen. Zweitens brauchst du ein professionelles Cover. Es muss nicht teuer gewesen sein, aber es muss aussehen, als könnte es neben Verlagsbüchern stehen. Drittens muss deine Buchbeschreibung optimiert sein. Und viertens solltest du ein Budget von mindestens 150 bis 200 Euro haben, das du bereit bist zu investieren, ohne sofort Profit zu erwarten. Die ersten Wochen sind Lernphase.

Die Grundlagen: Wie Amazon Ads funktionieren

Amazon Ads funktionieren nach dem Pay-per-Click-Prinzip. Das bedeutet, du zahlst nur, wenn jemand auf deine Anzeige klickt, nicht wenn sie nur angezeigt wird. Du legst ein Tagesbudget fest, sagen wir fünf oder zehn Euro, und gibst für bestimmte Keywords oder Produkte an, wie viel du maximal pro Klick zu zahlen bereit bist.

Wenn dann jemand nach einem dieser Keywords sucht oder sich ein ähnliches Buch ansieht, kann deine Anzeige erscheinen. Ob sie tatsächlich erscheint, hängt von verschiedenen Faktoren ab: wie hoch dein Gebot ist im Vergleich zur Konkurrenz, wie relevant Amazon deine Anzeige findet, wie gut deine bisherige Performance war.

Der Leser klickt auf deine Anzeige, landet auf deiner Produktseite und kauft idealerweise dein Buch. Amazon zieht die Werbekosten von deinen Tantiemen ab. Am Ende des Monats rechnest du aus: Wie viel habe ich ausgegeben? Wie viel habe ich eingenommen? Bin ich im Plus?

Das klingt simpel, aber der Teufel steckt im Detail. Die Kunst liegt darin, die richtigen Keywords zu finden, die richtige Gebotshöhe zu wählen und kontinuierlich zu optimieren.

Die drei wichtigsten Kampagnentypen

Es gibt verschiedene Arten von Amazon Ads, aber für Selfpublisher sind drei besonders relevant. Die erste und wichtigste Art sind Sponsored Products. Das sind die Anzeigen, die in den Suchergebnissen und auf Produktseiten auftauchen und wie normale Bücher aussehen, nur mit einem kleinen "Gesponsert"-Hinweis darüber.

Bei Sponsored Products kannst du entweder auf Keywords oder auf bestimmte Produkte targetieren. Keyword-Targeting bedeutet, du wählst Begriffe wie "historischer Roman München" oder "Thriller psychologisch", und wenn jemand danach sucht, kann deine Anzeige erscheinen. Produkt-Targeting bedeutet, du wählst spezifische Bücher aus, die deinem ähnlich sind, und deine Anzeige erscheint dann auf deren Produktseiten.

Der zweite wichtige Typ sind Sponsored Brands. Das sind Banner-Anzeigen, die oben in den Suchergebnissen erscheinen und dein Autoren-Logo oder -Name plus drei deiner Bücher zeigen. Diese funktionieren besonders gut, wenn du mehrere Bücher hast, am besten eine Serie. Sie sind etwas teurer, haben aber oft eine bessere Klickrate, weil sie prominenter platziert sind.

Der dritte Typ sind Lockscreen Ads, die auf Kindle-Geräten erscheinen, wenn diese im Standby-Modus sind. Diese Anzeigen haben oft günstigere Klickkosten, funktionieren aber nur für eBooks, nicht für Taschenbücher. Sie sind gut für Branding und Sichtbarkeit, weniger für direkte Verkäufe.

Als Anfänger würde ich mit Sponsored Products starten. Dort lernst du die Grundlagen und kannst mit kleinem Budget experimentieren.

Deine ersten Kampagnen aufsetzen

Der Start ist der schwierigste Teil, weil du keine Daten hast. Du weißt nicht, welche Keywords funktionieren werden, welche Gebote angemessen sind, welche Zielgruppen am besten konvertieren. Deshalb heißt die erste Phase auch Testphase.

Erstelle drei bis fünf verschiedene Kampagnen mit jeweils zehn bis fünfzehn Keywords. Mische dabei verschiedene Arten von Keywords: Genre-Keywords wie "Fantasy Drachen", Konkurrenz-Keywords wie Namen anderer Autoren in deinem Genre und spezifischere Longtail-Keywords wie "epische Fantasy mit starker Heldin".

Setze dein Tagesbudget niedrig an. Fünf Euro pro Kampagne sind ein guter Start. Das erscheint wenig, aber hochgerechnet über mehrere Kampagnen und einen Monat kommen schnell 300 bis 400 Euro zusammen. Bei den Geboten kannst du mit Amazons vorgeschlagenen Beträgen starten. Die liegen meist zwischen 30 Cent und einem Euro pro Klick.

Dann heißt es: abwarten und Daten sammeln. In den ersten Tagen oder Wochen wirst du vermutlich Geld verlieren. Das ist normal. Deine Aufgabe ist es nicht, sofort profitabel zu sein, sondern herauszufinden, was funktioniert.

Optimierung: Wo die Magie passiert

Nach zwei bis drei Wochen hast du genug Daten, um mit der Optimierung zu beginnen. Und hier zeigt sich, wer erfolgreich mit Amazon Ads sein wird und wer nicht. Die meisten Autoren schauen einmal kurz auf ihre Kampagnen, sehen dass sie Geld verlieren und schalten sie frustriert ab. Die erfolgreichen Autoren sehen sich die Daten genau an und lernen daraus.

Schaue dir in deinem Amazon Ads Dashboard an, welche Keywords tatsächlich Impressionen und Klicks bekommen. Manche Keywords werden gar nicht ausgespielt, entweder weil dein Gebot zu niedrig ist oder weil Amazon sie nicht relevant findet. Diese kannst du pausieren oder das Gebot erhöhen.

Dann schaue dir an, welche Keywords zwar Klicks bekommen, aber keine Verkäufe generieren. Wenn ein Keyword 50 Klicks hatte und null Verkäufe, funktioniert es vermutlich nicht. Pausiere es. Dein Budget sollte in die Keywords fließen, die Ergebnisse bringen.

Auf der anderen Seite: Welche Keywords bringen Verkäufe? Selbst wenn sie nur einen oder zwei Verkäufe bei zehn Klicks gebracht haben, das sind gute Daten. Erhöhe für diese Keywords das Gebot, damit sie öfter ausgespielt werden und mehr Traffic bringen.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind Negativ-Keywords. Das sind Begriffe, für die du definitiv nicht erscheinen möchtest. Wenn du zum Beispiel einen Erwachsenen-Thriller hast, möchtest du nicht bei "Kinderbuch Thriller" auftauchen. Oder wenn du einen historischen Roman hast, nicht bei "historisches Sachbuch". Solche irrelevanten Klicks verschwenden nur Budget.

Die wichtigsten Metriken verstehen

Es gibt ein paar Kennzahlen, die du verstehen musst, um erfolgreich mit Amazon Ads zu sein. Die wichtigste ist ACoS – Advertising Cost of Sale. Das ist der Prozentsatz deiner Einnahmen, den du für Werbung ausgibst.

Rechnen wir ein Beispiel. Dein Buch kostet 9,99 Euro, und du bekommst davon etwa sieben Euro Marge. Du gibst für Ads 3,50 Euro pro verkauftem Buch aus. Dein ACoS ist also 50 Prozent (3,50 Euro Werbekosten geteilt durch 7 Euro Einnahmen). Das bedeutet, du machst immer noch 3,50 Euro Gewinn pro Buch. Das ist profitabel.

Ein ACoS unter 70 Prozent wird allgemein als akzeptabel angesehen. Unter 50 Prozent ist gut. Unter 30 Prozent ist hervorragend. Alles über 100 Prozent bedeutet, du verlierst Geld bei jedem Verkauf.

Eine andere wichtige Metrik ist die Click-Through-Rate, kurz CTR. Das ist der Prozentsatz der Menschen, die deine Anzeige sehen und darauf klicken. Eine CTR über 0,3 Prozent ist im Buchbereich gut. Wenn deine CTR darunter liegt, könnte es an deinem Cover oder deinem Titel liegen, die nicht attraktiv genug sind.

Und dann gibt es die Conversion Rate – wie viele der Menschen, die auf deine Anzeige klicken, kaufen tatsächlich? Bei Büchern liegt eine normale Conversion Rate zwischen fünf und fünfzehn Prozent. Wenn deine deutlich darunter liegt, stimmt etwas mit deiner Produktseite nicht. Vielleicht fehlen Rezensionen, vielleicht ist die Beschreibung nicht überzeugend genug.

Die langfristige Perspektive

Amazon Ads sind kein Sprint, sondern ein Marathon. Die erfolgreichsten Selfpublisher lassen ihre Kampagnen monatelang, manchmal jahrelang laufen und optimieren sie kontinuierlich. Sie fangen klein an, lernen, was funktioniert, und skalieren dann nach oben.

Wenn du nach drei Monaten profitabel bist, kannst du anfangen, dein Budget zu erhöhen. Statt fünf Euro pro Tag investierst du zehn. Dann fünfzehn. Dann zwanzig. Solange dein ACoS stabil bleibt und du Gewinn machst, kannst du weiter skalieren. Manche erfolgreiche Selfpublisher geben tausende Euro im Monat für Ads aus und machen dabei fünfstellige Umsätze.

Aber auch wenn du klein bleibst, können Ads sich lohnen. Selbst 100 Euro im Monat, die dir 150 Euro Umsatz bringen, sind 50 Euro Gewinn, die du ohne die Ads nicht gehabt hättest. Und nebenbei bringen die Ads zusätzliche Sichtbarkeit, mehr Rezensionen und einen besseren organischen Rang.

Es gibt Facebook-Gruppen und Foren, in denen Autoren über ihre Amazon-Ads-Strategien sprechen. Such nach "Amazon Ads für Autoren" oder "KDP Advertising Deutschland". Dort kannst du Fragen stellen, von anderen lernen und dich mit Gleichgesinnten austauschen. Die Community ist überraschend hilfsbereit.

Amazon Advertising ist nicht für jeden. Es kostet Zeit und Geld, und es kann frustrierend sein. Aber für diejenigen, die bereit sind, sich damit auseinanderzusetzen, kann es ein Game-Changer sein. Der Unterschied zwischen ein paar Dutzend Verkäufen im Monat und einigen hundert liegt oft in gut optimierten Ad-Kampagnen. Also trau dich, fang klein an und lerne kontinuierlich dazu.

Strategie 6: Buchblogger & Rezensenten – Multiplikatoren nutzen

Menschen vertrauen Menschen mehr als sie Werbung vertrauen. Das ist eine fundamentale Wahrheit im Marketing, und sie gilt besonders stark für Bücher. Wenn deine Mutter sagt, dein Buch ist toll, ist das nett. Wenn ein unabhängiger Buchblogger mit tausenden Lesern sagt, dein Buch ist toll, ist das Gold wert.

Buchblogger und Rezensenten sind Multiplikatoren. Sie haben eine etablierte Leserschaft, die ihren Empfehlungen vertraut. Eine positive Rezension auf einem reichweitenstarken Blog kann dir Dutzende oder sogar Hunderte neue Leser bringen. Und das Beste: Diese Art von Marketing kostet dich nichts außer einem kostenlosen Exemplar deines Buches und etwas Zeit.

Die richtigen Blogger finden

Der erste Schritt ist die Recherche, und hier darfst du nicht faul sein. Es gibt tausende Buchblogs im deutschsprachigen Raum, aber nicht alle sind für dich relevant. Du musst diejenigen finden, die dein Genre lesen und rezensieren.

Fang mit Google an. Such nach "Buchblog Fantasy Deutschland" oder "Buchblog Krimi" oder was auch immer zu deinem Genre passt. Arbeite dich durch die ersten drei, vier Seiten der Suchergebnisse. Klick die Blogs an, schau dir die letzten zehn bis fünfzehn Rezensionen an. Passen sie zu deinem Buch? Ist der Schreibstil des Bloggers ansprechend? Wie viele Kommentare und Interaktionen gibt es?

Instagram ist eine weitere Goldgrube. Such nach Hashtags wie "bookstagram", "buchblogger", "bookblogger" kombiniert mit deinem Genre. Schau dir Profile an. Viele Bookstagrammer haben auch einen Blog oder rezensieren auf Goodreads und Amazon. Wenn ihr Content-Stil zu deinem Buch passt, notiere dir den Namen.

Auch Goodreads ist hilfreich. Schau dir ähnliche Bücher wie deins an und sieh, wer sie rezensiert hat. Manche dieser Rezensenten haben eigene Blogs oder große Reichweiten auf Social Media. Und es gibt Verzeichnisse wie die Blogger-Datenbank von Lovelybooks, wo du gezielt nach Genre-Bloggern suchen kannst.

Erstelle eine Excel-Tabelle mit allen Bloggern, die du findest. Name, URL, E-Mail-Adresse, Genre-Fokus, geschätzte Reichweite. Das wird deine Kontaktliste. Ziel sollte sein, mindestens 30 bis 50 relevante Blogger zu finden. Nicht alle werden antworten, nicht alle werden dein Buch rezensieren wollen, aber aus 50 Anfragen werden vielleicht zehn zusagen.

Die perfekte Anfrage schreiben

Jetzt kommt der heikle Teil: die Kontaktaufnahme. Blogger bekommen täglich Anfragen von Autoren. Manche sind professionell und persönlich, viele sind Copy-Paste-Massenmails. Rate mal, welche ignoriert werden?

Deine E-Mail muss drei Dinge erreichen. Erstens muss sie zeigen, dass du den Blog tatsächlich kennst und schätzt. Zweitens muss sie kurz und prägnant erklären, worum es in deinem Buch geht. Drittens muss sie klar machen, was du anbietest und was du erwartest, ohne aufdringlich zu sein.

Schreib immer den Namen der Person an, nicht "Lieber Buchblogger". Erwähne einen spezifischen Post oder eine Rezension, die du auf ihrem Blog gelesen hast. Das zeigt, dass das keine Massenmail ist. Dann stelle dein Buch in zwei bis drei Sätzen vor – Genre, Handlung, warum es zu diesem Blog passen könnte.

Biete ein kostenloses Rezensionsexemplar an, entweder als eBook oder als Print, je nachdem was der Blogger bevorzugt. Und hier ist wichtig: Betone, dass du keine positive Rezension erwartest, sondern eine ehrliche Meinung. Die meisten Blogger haben Richtlinien, dass sie nur Bücher rezensieren, die ihnen wirklich gefallen, und das solltest du respektieren.

Halte die E-Mail kurz. Maximal zehn Sätze. Blogger sind beschäftigt. Wenn sie interessiert sind, werden sie mehr wissen wollen. Wenn nicht, wäre eine lange Mail verschwendet gewesen. Und füge keine Anhänge hinzu, außer sie haben explizit danach gefragt. Niemand öffnet unaufgefordert Anhänge von Fremden.

Nach der Anfrage: Geduld und Höflichkeit

Du hast 30 Blogger angeschrieben. Jetzt wartest du. Manche werden innerhalb von Tagen antworten, manche nach Wochen, manche gar nicht. Das ist normal. Blogger machen das oft in ihrer Freizeit, unbezahlt. Sie haben keine Verpflichtung, dir zu antworten.

Wenn nach zwei Wochen keine Antwort kam, kannst du höflich nachfragen. Eine kurze Mail: "Hallo, ich hatte dir vor zwei Wochen mein Buch angeboten und wollte nur sichergehen, dass meine Mail angekommen ist. Falls du kein Interesse hast, kein Problem – ich wollte nur nachfragen." Mehr nicht. Keine Vorwürfe, keine Ungeduld.

Wenn jemand zusagt, schicke das Buch sofort. Bei eBooks per E-Mail oder über BookFunnel. Bei Printbüchern per Post, frankiert und sauber verpackt. Füge vielleicht eine kleine handgeschriebene Dankeskarte hinzu. Solche Details werden geschätzt und machen dich positiv erinnerungswert.

Und dann kommt wieder Geduld. Blogger haben meist einen Stapel ungelesener Rezensionsexemplare. Dein Buch kann Monate in der Warteschlange stehen. Das ist frustrierend, aber es ist die Realität. Nach einem Monat kannst du freundlich nachfragen, ob sie eine ungefähre Zeitschätzung haben, wann sie dazu kommen könnten. Aber bedränge nicht.

Wenn die Rezension kommt

Irgendwann ist es soweit. Der Blogger hat dein Buch gelesen und rezensiert. Jetzt ist es wichtig, richtig zu reagieren, egal ob die Rezension positiv oder negativ ist.

Bei einer positiven Rezension: Bedanke dich herzlich. Teile die Rezension auf deinen Social-Media-Kanälen und erwähne den Blogger dabei, am besten mit Link zu ihrem Blog. Das zeigt Wertschätzung und gibt dem Blogger zusätzliche Reichweite, was sie freut. Vielleicht schreiben sie dann beim nächsten Buch auch wieder eine Rezension.

Bei einer gemischten oder negativen Rezension: Atme tief durch. Bedanke dich trotzdem höflich für die Zeit und Mühe. Diskutiere nicht, verteidige dich nicht, rechtfertige dich nicht. Du kannst sagen "Danke für deine ehrliche Meinung, ich verstehe, dass das Buch nicht deinen Geschmack getroffen hat." Und das wars. Negative Rezensionen passieren. Sie sind okay. Und paradoxerweise können sie sogar hilfreich sein, weil sie Authentizität signalisieren.

Manche Blogger posten ihre Rezensionen auch auf Amazon, Goodreads oder anderen Plattformen. Das ist ein Bonus, den du nicht erwarten solltest, aber wenn es passiert, ist es großartig. Diese Rezensionen haben oft mehr Gewicht als die von Privatpersonen, weil Blogger als vertrauenswürdige Quelle gelten.

Der langfristige Aufbau von Beziehungen

Blogger-Marketing ist keine One-Time-Sache. Die erfolgreichsten Autoren bauen langfristige Beziehungen zu Bloggern auf. Sie bleiben in Kontakt, auch wenn gerade kein neues Buch ansteht. Sie kommentieren Posts, teilen Content, zeigen Interesse.

Wenn du ein zweites oder drittes Buch veröffentlichst, werden Blogger, die dein erstes Buch mochten, eher bereit sein, auch das neue zu rezensieren. Sie kennen dich bereits, sie wissen, dass du professionell und höflich bist, sie haben Vertrauen aufgebaut.

Manche Autoren bieten Bloggern auch exklusive Dinge an: frühe Leseexemplare vor allen anderen, Gastbeiträge für deren Blog, Interviews. Das vertieft die Beziehung und macht den Blogger zum echten Fan und Botschafter deiner Arbeit.

Buchblogger-Marketing kostet Zeit und Geduld, aber kein Geld. Es ist eine der kostengünstigsten Marketingstrategien für Selfpublisher. Und die Ergebnisse – sowohl in Form von Verkäufen als auch in Form von Sichtbarkeit und Rezensionen – können beachtlich sein. Also zögere nicht, fang an zu recherchieren und zu kontaktieren. Dein Buch verdient es, entdeckt zu werden.

Strategie 7: BookTube & Podcast-Gastauftritte – Sichtbarkeit durch Audio & Video

Wir leben in einer Zeit, in der Menschen zunehmend Video- und Audio-Inhalte konsumieren. YouTube, TikTok, Podcasts – das sind die Medien, die Menschen auf dem Weg zur Arbeit, beim Sport oder abends auf der Couch hören und schauen. Und genau da solltest du als Autor auch präsent sein.

BookTube ist die YouTube-Unterkultur der Buchliebhaber. Menschen, die auf ihren Kanälen über Bücher sprechen, die sie gelesen haben, Hauls zeigen (bei denen sie ihre neuesten Buchkäufe präsentieren), Leselisten teilen oder Challenges machen. Manche dieser BookTuber haben zehntausende oder sogar hunderttausende Abonnenten. Eine Erwähnung oder Vorstellung deines Buches in einem ihrer Videos kann enorme Reichweite bringen.

Das Schöne an BookTube im Vergleich zu Buchblogs ist, dass Video eine andere Ebene der Authentizität hat. Menschen sehen und hören die Begeisterung – oder eben Enttäuschung – in Echtzeit. Wenn jemand dein Buch in die Kamera hält und strahlend sagt "Dieses Buch war unglaublich, ich habe es an einem Tag durchgelesen", ist das ungemein überzeugend.

BookTuber finden und ansprechen

Die Suche nach relevanten BookTubern funktioniert ähnlich wie bei Bloggern. Geh zu YouTube und suche nach "Buchvorstellung [dein Genre]", "Book Haul [dein Genre]" oder "Rezension [ähnliches Buch wie deins]". Schau dir die Videos an. Passen die Bücher, die diese Person vorstellt, zu deinem? Wie ist die Qualität der Videos? Wie engagiert ist die Community in den Kommentaren?

Notiere dir die Kanäle, die passen. Schau dir mehrere Videos an, um ein Gefühl für die Person zu bekommen. Manche BookTuber haben sehr spezifische Vorlieben – nur historische Romane, nur Young Adult, nur deutschsprachige Literatur. Respektiere diese Vorlieben.

Die Kontaktaufnahme läuft meist über die E-Mail-Adresse, die in der Kanalbeschreibung angegeben ist, oder über Instagram, wo viele BookTuber ebenfalls aktiv sind. Der Ton kann etwas lockerer sein als bei Bloggern, aber die Grundprinzipien sind dieselben: Persönlich, kurz, respektvoll.

"Hey [Name], ich schaue deinen Kanal schon seit einer Weile und liebe deine Rezensionen zu [Genre]. Ich habe ein Buch geschrieben, das gut zu deinen Interessen passen könnte: [zwei Sätze Pitch]. Falls du Lust hast, würde ich dir gerne ein kostenloses Exemplar schicken. Keine Verpflichtung natürlich! Liebe Grüße."

Podcasts als unterschätzte Plattform

Podcasts sind in den letzten Jahren explodiert. Es gibt Podcasts zu jedem erdenklichen Thema, und das schließt Bücher und Schreiben mit ein. Manche Podcasts interviewen Autoren, manche diskutieren über Neuerscheinungen, manche beleuchten den Selfpublishing-Prozess.

Hier liegt deine Chance nicht darin, dass jemand dein Buch rezensiert, sondern darin, dass du selbst als Gast auftauchen kannst. Ein 30- bis 60-minütiges Gespräch, in dem du über dein Buch, deinen Schreibprozess, deine Reise als Selfpublisher sprichst. Das baut eine persönliche Verbindung zu Zuhörern auf, die viel stärker ist als jede Anzeige.

Suche nach Podcasts in deinem Genre oder generell zum Thema Schreiben und Bücher. "Autoreninterview Podcast", "Selfpublishing Podcast", "Buchpodcast [Genre]". Hör dir ein paar Folgen an. Passt der Stil zu dir? Sind die Gäste ähnlich positioniert wie du?

Dann tritt in Kontakt mit dem Podcast-Host. Stelle dich kurz vor, erkläre warum du ein interessanter Gast wärst, und biete drei bis fünf mögliche Themen an, über die ihr sprechen könntet. Nicht nur "Ich würde gerne über mein Buch sprechen", sondern "Ich könnte über die Herausforderungen von Selfpublishing als Quereinsteiger sprechen, über meinen ungewöhnlichen Schreibprozess oder über das Thema XY, das in meinem Buch zentral ist."

Vorbereitung ist alles

Wenn du eine Zusage für einen Podcast bekommst oder ein BookTuber dein Buch vorstellen möchte, ist Vorbereitung wichtig. Bei einem Podcast-Interview: Überlege dir im Voraus ein paar Anekdoten und Geschichten. Menschen lieben Geschichten. Nicht "Ich habe drei Jahre an meinem Buch geschrieben", sondern "Es gab diesen Moment, zwei Jahre ins Schreiben, wo ich fast alles gelöscht hätte, weil ich dachte, es ist Schrott. Was mich gerettet hat war..."

Übe, deine Buchidee in 30 Sekunden zu erklären. Der Elevator Pitch. Du wirst danach gefragt werden, und du willst nicht stammeln oder abschweifen. Kurz, prägnant, spannend.

Und hier ist der wichtigste Tipp: Verkaufe nicht zu offensichtlich. Ein Podcast-Interview oder ein BookTube-Feature ist keine Verkaufssendung. Die Menschen hören oder schauen zu, weil sie dich interessant finden, nicht weil sie eine Werbung hören wollen. Sprich über deine Passion, deine Herausforderungen, deine Learnings. Das Buch wird am Ende ohnehin erwähnt und verlinkt, aber der Fokus sollte auf dem Gespräch liegen.

Ein eigener Podcast oder YouTube-Kanal?

Vielleicht fragst du dich jetzt: Sollte ich selbst einen Podcast oder YouTube-Kanal starten? Die ehrliche Antwort: Nur wenn du wirklich Lust darauf hast und bereit bist, langfristig zu committen.

Ein Podcast oder YouTube-Kanal ist eine enorme Zeitinvestition. Du musst regelmäßig Content produzieren – mindestens einmal pro Woche, besser öfter. Du musst Themen finden, planen, aufnehmen, bearbeiten, hochladen, promoten. Das ist fast ein Teilzeitjob.

Aber wenn du es liebst, vor der Kamera oder dem Mikrofon zu sprechen, wenn du gerne deine Gedanken und Erfahrungen teilst, dann kann ein eigener Kanal unglaublich wertvoll sein. Er positioniert dich als Experte, baut eine Community auf und kann langfristig zu einer bedeutenden Traffic-Quelle für deine Bücher werden.

Wenn du dich dafür entscheidest, fang klein an. Du brauchst kein teures Equipment. Ein ordentliches Mikrofon für 50 Euro reicht für einen Podcast. Dein Smartphone reicht für den Start eines YouTube-Kanals. Wichtiger als Technik ist konsistenter, interessanter Content.

Und setze realistische Erwartungen. Die ersten Monate wirst du vielleicht 20 oder 50 Zuhörer oder Zuschauer haben. Das ist okay. Wachstum braucht Zeit. Aber jeder einzelne dieser Menschen ist ein potenzieller Fan deiner Bücher.

Video und Audio sind Formate, die an Bedeutung gewinnen. Menschen bauen stärkere Verbindungen auf, wenn sie dich sehen und hören, als wenn sie nur deine Texte lesen. Nutze das. Sei Gast in Podcasts. Trete in Kontakt mit BookTubern. Und vielleicht, wenn die Zeit reif ist, starte deinen eigenen Kanal. Deine Stimme und deine Geschichte verdienen es, gehört zu werden.

Strategie 8: Buch-Promotion-Seiten & Deal-Websites – Schnelle Reichweite durch Preisaktionen

Manchmal brauchst du einen schnellen Boost. Dein Buch dümpelt seit Wochen auf denselben Verkaufszahlen herum, dein Amazon-Rang verschlechtert sich, und du fragst dich, wie du wieder Momentum aufbauen kannst. Hier kommen Buch-Promotion-Seiten ins Spiel.

Diese Websites haben eine einfache Funktion: Sie informieren ihre Abonnenten über Bücher, die gerade im Angebot sind. Kostenlose eBooks, reduzierte Preise, zeitlich begrenzte Deals. Menschen lieben Schnäppchen, und Buch-Promotion-Seiten bedienen genau dieses Bedürfnis.

Warum Preisaktionen funktionieren

Der Grundgedanke ist simpel. Du setzt dein Buch für ein paar Tage auf 0,99 Euro oder machst es sogar komplett kostenlos (was auf Amazon KDP mit KDP Select möglich ist). Eine Promotion-Seite bewirbt dieses Angebot an ihre Newsletter-Liste oder Website-Besucher. Dutzende oder hunderte Menschen laden dein Buch herunter oder kaufen es zum reduzierten Preis.

Das bringt dir in dieser Zeit nicht viel Geld – bei 0,99 Euro bekommst du nur etwa 35 Cent pro Verkauf, und bei kostenlosen Downloads gar nichts. Aber darum geht es auch nicht. Es geht um drei andere Dinge.

Erstens: Dein Amazon-Ranking explodiert. Wenn du in ein paar Tagen hunderte Downloads generierst, schießt du in den Kategorie-Rankings nach oben. Amazon bemerkt: Hey, dieses Buch ist plötzlich beliebt. Und selbst nachdem die Aktion vorbei ist und dein Preis wieder normal ist, profitierst du oft noch Tage oder Wochen von einem besseren organischen Ranking.

Zweitens: Du bekommst neue Leser und potenzielle Rezensionen. Menschen, die dein Buch heruntergeladen haben, lesen es vielleicht, und wenn es ihnen gefällt, hinterlassen sie eine Bewertung. Oder sie erzählen Freunden davon. Oder sie kaufen deine anderen Bücher zum vollen Preis.

Drittens: Wenn du eine Serie hast, funktioniert es besonders gut. Du machst Buch 1 für 0,99 Euro oder kostenlos. Menschen laden es herunter, lesen es, lieben es und kaufen dann Buch 2, 3, 4 zum vollen Preis. Das ist eine bewährte Strategie bei Serienautoren.

Kostenlose vs. bezahlte Promotion-Seiten

Es gibt sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Buch-Promotion-Dienste. Die kostenlosen haben oft kleinere Reichweiten und sind weniger effektiv, aber sie sind ein guter Start, vor allem wenn dein Budget begrenzt ist.

In Deutschland gibt es Seiten wie Booksprout, Lovelybooks oder Rezi-Suche, wo du dein Buch eintragen kannst. Das kostet nichts oder nur eine geringe Gebühr. Die Reichweite ist überschaubar, aber jede zusätzliche Sichtbarkeit hilft.

Wenn du bereit bist zu investieren, gibt es professionellere Services. BücherTreff hat einen Newsletter-Promotion-Service für 25 bis 75 Euro, je nach Paket. LovelyBooks bietet kostenpflichtige Promotion-Optionen zwischen 50 und 150 Euro. Die Reichweite ist hier deutlich größer, und die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Investition durch gestiegene Verkäufe auszahlt, ist höher.

Für englischsprachige Bücher ist BookBub der Goldstandard. Eine BookBub-Feature kostet zwischen 200 und 500 Dollar, je nach Genre und ob es ein Deal oder ein kostenloses Buch ist. Das ist viel Geld. Aber BookBub hat Millionen Abonnenten, und eine erfolgreiche BookBub-Promotion kann tausende Downloads generieren. Viele Autoren berichten, dass sich die Investition mehr als gelohnt hat.

Timing und Vorbereitung

Du kannst nicht einfach spontan entscheiden "Ab morgen ist mein Buch im Angebot" und dann eine Promotion-Seite buchen. Die meisten Dienste haben Vorlaufzeiten von ein bis vier Wochen. Du musst dich frühzeitig bewerben, dein Zeitfenster angeben und dann geduldig warten.

Außerdem solltest du die Aktion vorbereiten. Eine Woche vorher kündigst du auf Social Media an: "Nächste Woche gibt es mein Buch für nur 0,99 Euro!" Das baut Vorfreude auf. Am Tag der Aktion selbst postest du mehrfach und erinnerst Menschen daran. Schicke einen Newsletter an deine Liste. Nutze alle deine Kanäle.

Und kombiniere mehrere Promotion-Seiten gleichzeitig. Wenn du schon Geld oder Zeit investierst, mach es richtig. Buche nicht nur eine Seite, sondern drei oder vier. Der kombinierte Effekt ist oft größer als die Summe der Einzelteile.

Nach der Aktion: Den Schwung nutzen

Die Preisaktion ist vorbei, dein Buch ist wieder auf normalem Preis, und idealerweise hast du einen deutlich besseren Amazon-Rang und ein paar neue Rezensionen. Jetzt ist der Moment, wo du nachhaken musst.

Schicke einen Folge-Newsletter an alle, die das Buch heruntergeladen haben. Bedanke dich, frage ob es ihnen gefallen hat, bitte höflich um eine Rezension. Biete vielleicht noch ein kleines Goodie an – ein Bonuskapitel, einen Blick hinter die Kulissen, was auch immer.

Nutze das verbesserte Ranking, um weitere Sichtbarkeit zu gewinnen. Dein Buch erscheint jetzt höher in den Suchergebnissen und wird mehr Menschen organisch entdecken. Das ist die Zeit, um vielleicht auch mit Amazon Ads zu experimentieren, weil dein besseres Ranking bedeutet, dass Ads effizienter werden.

Preisaktionen sind kein Wundermi

ttel, und sie funktionieren nicht für jedes Buch gleich gut. Aber als Teil deiner Gesamt-Marketingstrategie, besonders bei neuen Veröffentlichungen oder bei Serien, wo du den ersten Band bewerben willst, sind sie unglaublich wertvoll. Sie geben dir einen Kickstart, den du dann mit anderen Strategien aufrechterhalten kannst.

Strategie 9: Serien schreiben & Cross-Promotion – Der Multiplikator-Effekt

Es gibt einen Grund, warum die erfolgreichsten Selfpublisher fast ausnahmslos Serien schreiben. Es ist nicht nur, weil Serien beliebter sind – obwohl das sicherlich ein Faktor ist. Es ist, weil Serien einen unglaublichen Marketing-Vorteil haben: Jedes Buch verkauft alle anderen Bücher mit.

Wenn jemand Buch 1 deiner Serie liest und es liebt, ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass diese Person auch Buch 2 kauft. Und dann Buch 3. Und so weiter. Das nennt man Read-through, und es ist der heilige Gral des Serienmarketings. Du gewinnst einen Leser einmal, und dieser Leser bringt dir mehrfache Verkäufe.

Serie vs. Einzeltitel: Die harte Wahrheit

Einzeltitel sind schwieriger zu vermarkten. Du investierst alle deine Marketing-Energie in ein Buch, gewinnst einen Leser, und dann ist es vorbei. Bis dein nächstes Buch rauskommt, können Monate oder Jahre vergehen, und der Leser hat dich vielleicht schon wieder vergessen.

Bei einer Serie ist das anders. Dein Marketing für Buch 1 zahlt auf die ganze Serie ein. Wenn du Buch 1 bewirbst und jemand kauft es und mag es, kauft diese Person wahrscheinlich auch die Folgebände – ohne dass du dafür zusätzlich Marketing betreiben musst. Das ist passives Einkommen in seiner schönsten Form.

Deshalb empfehle ich jedem Selfpublisher, der es ernst meint: Schreibe Serien. Mindestens drei Bücher, besser fünf oder mehr. Das bedeutet nicht, dass du keine Standalone-Romane schreiben darfst, aber dein Fokus sollte auf Serien liegen, zumindest am Anfang deiner Karriere.

Serie planen: Cliffhanger oder abgeschlossene Bücher?

Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Serien. Die erste Art sind fortlaufende Handlungsstränge mit Cliffhangern. Jedes Buch endet an einem spannenden Punkt, und du musst das nächste lesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Das funktioniert besonders gut bei Thriller-Serien, Urban Fantasy oder romantischen Serien.

Der Vorteil: Extrem hohe Read-through-Rate. Menschen können nicht anders, als das nächste Buch sofort zu kaufen. Der Nachteil: Wenn Buch 1 oder 2 noch nicht geschrieben sind, frustrierst du Leser, die auf das nächste Buch warten müssen.

Die zweite Art sind Serien mit abgeschlossenen Einzelbänden. Jedes Buch erzählt eine vollständige Geschichte, aber sie spielen in derselben Welt mit denselben oder ähnlichen Charakteren. Das funktioniert gut bei Krimiserien (verschiedene Fälle, derselbe Detektiv), Contemporary Romance (verschiedene Paare, dieselbe Stadt) oder Fantasy-Serien mit wechselnden Protagonisten.

Der Vorteil: Leser fühlen sich nicht unter Druck gesetzt und können die Serie in ihrem eigenen Tempo lesen. Der Nachteil: Die Read-through-Rate ist etwas niedriger, weil nicht jeder das dringende Bedürfnis hat, sofort weiterzulesen.

Meine Empfehlung: Für Selfpublisher, die gerade starten, sind abgeschlossene Einzelbände die bessere Wahl. Sie geben dir mehr Flexibilität, und Leser verzeihen es eher, wenn zwischen den Büchern etwas Zeit vergeht.

Der "Also Bought"-Algorithmus und wie du ihn nutzt

Amazon hat einen Algorithmus, der darauf basiert, was Kunden zusammen kaufen. Wenn viele Menschen, die Buch A kaufen, auch Buch B kaufen, zeigt Amazon bei Buch A an: "Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch..." und listet Buch B.

Das ist extrem wertvoll. Wenn du eine Serie hast, möchtest du, dass bei Buch 1 die anderen Bücher deiner Serie in diesem "Also Bought"-Bereich erscheinen. Und umgekehrt. Das führt zu organischen Verkäufen, ohne dass du aktiv etwas tun musst.

Wie bringst du Amazon dazu, deine Bücher miteinander zu verknüpfen? Indem Menschen sie tatsächlich zusammen kaufen. In den ersten Wochen nach der Veröffentlichung von Buch 2 kannst du in deinem Newsletter oder auf Social Media aktiv darum bitten: "Wenn ihr Buch 1 mochtet, schaut euch Buch 2 an!" Oder du machst eine Bundle-Aktion: "Kaufe Buch 1 und 2 zusammen."

Auch dein Launch-Team kann helfen. Bitte sie, wenn sie Buch 2 kaufen, auch Buch 1 nochmal zu "kaufen" (auch wenn sie es schon haben) oder zumindest in ihren Warenkorb zu legen. Ja, das ist ein bisschen Tricksen, aber es hilft dem Algorithmus zu verstehen, dass diese Bücher zusammengehören.

Cross-Promotion mit anderen Autoren

Serien-Marketing funktioniert nicht nur innerhalb deiner eigenen Bücher, sondern auch mit anderen Autoren. Das nennt man Cross-Promotion. Die Idee ist simpel: Du empfiehlst die Bücher eines anderen Autors, und dieser Autor empfie

hlt deine Bücher. Beide profitieren.

Das funktioniert am besten, wenn ihr im selben Genre schreibt und ähnliche Zielgruppen habt. Wenn du historische Romane schreibst und jemand anders auch, sind eure Leser wahrscheinlich an beiden Büchern interessiert.

Es gibt verschiedene Formen von Cross-Promotion. Die einfachste ist der Newsletter-Swap. Du schreibst in deinem Newsletter: "Falls euch meine Bücher gefallen, werdet ihr wahrscheinlich auch die Bücher von [Name] lieben" und verlinkst deren Buch. Sie machen dasselbe für dich. Das kostet nichts und bringt beiden neue Leser.

Eine andere Form sind Bundle-Aktionen oder Box Sets. Drei bis fünf Autoren tun sich zusammen und verkaufen ihre Bücher als Bundle für einen reduzierten Preis. Oder ihr macht alle zusammen eure ersten Bände kostenlos und bewerbt das als "Mega-Fantasy-Bundle: 5 erste Bände kostenlos!" Die kombinierte Marketing-Power mehrerer Autoren ist oft größer als das, was ein einzelner erreichen könnte.

Und es gibt Gruppen wie "Fans of..." – "Fans of Nora Roberts" oder "Fans of Brandon Sanderson" – wo sich Autoren, die in einem ähnlichen Stil schreiben, zusammentun und gemeinsam ihre Bücher bewerben. Das funktioniert, weil Leser oft nicht nur ein Buch von ihrem Lieblingsautor lesen wollen, sondern ständig nach ähnlichen Büchern suchen.

Der langfristige Vorteil

Der größte Vorteil von Serien zeigt sich langfristig. Wenn du Buch 5 deiner Serie veröffentlichst, profitierst du nicht nur von den neuen Lesern, die Buch 5 kaufen, sondern auch von den Menschen, die jetzt erst auf deine Serie aufmerksam werden und bei Buch 1 anfangen.

Serien haben eine Schneeball-Wirkung. Je mehr Bücher du hast, desto attraktiver wird die Serie für neue Leser ("Wow, da gibt es schon sechs Bücher, da kann ich mich richtig reinvertiefen"). Und jeder neue Leser, den du gewinnst, bringt dir nicht einen Verkauf, sondern potenziell sechs.

Das ist auch der Grund, warum viele erfolgreiche Selfpublisher sagen: Die ersten zwei bis drei Bücher sind die härtesten. Du baust auf, du investierst, du siehst vielleicht noch nicht viel Rücklauf. Aber ab Buch 4 oder 5 kippt es. Plötzlich funktioniert alles besser. Marketing wird effizienter. Verkäufe steigen exponentiell. Das ist die Macht der Serie.

Strategie 10: Launch-Events & lokale Präsenz – Persönlicher Kontakt zählt

Wir haben bisher viel über digitales Marketing gesprochen. Social Media, Amazon, Newsletter. Aber vergiss nicht: Marketing passiert auch offline. Und manchmal sind es gerade die persönlichen, face-to-face Begegnungen, die die stärksten Verbindungen schaffen.

Ein Leser, der dich persönlich getroffen hat, wird mit viel höherer Wahrscheinlichkeit dein Buch kaufen, rezensieren und weiterempfehlen als jemand, der nur online von dir gehört hat. Warum? Weil Menschen mit Menschen verbinden, nicht mit Avataren oder Buchcovern.

Die virtuelle Launch-Party

Nicht jeder hat die Möglichkeit, eine physische Buchpremiere zu organisieren. Vielleicht wohnst du in einer kleinen Stadt, vielleicht hast du nicht genug lokale Fans, vielleicht ist es zeitlich oder organisatorisch schwierig. Aber du kannst eine virtuelle Launch-Party machen, und die kann genauso kraftvoll sein.

Eine virtuelle Launch-Party findet auf Facebook Live, Instagram Live, YouTube oder einer ähnlichen Plattform statt. Du kündigst ein paar Wochen vorher an: "Am [Datum] um [Uhrzeit] feiere ich die Veröffentlichung meines neuen Buches mit euch. Es wird eine Lesung geben, ein Q&A, und ich verlose signierte Exemplare!"

Das Schöne an virtuellen Events: Geografische Grenzen spielen keine Rolle. Menschen aus ganz Deutschland, der Schweiz, Österreich können teilnehmen. Du erreichst potenziell viel mehr Menschen als bei einer lokalen Veranstaltung.

Lade auch andere Autoren oder Blogger als Gäste ein. Ein kurzes Interview, eine gemeinsame Diskussion über euer Genre, eine Vorstellung ihrer Bücher. Das bringt Abwechslung rein und beide profitieren von den Audiences des jeweils anderen.

Und mach es interaktiv. Ermutige Menschen, im Chat zu schreiben. Beantworte Fragen live. Verlosen macht immer Spaß und erhöht das Engagement. "Jeder, der in den nächsten 24 Stunden das Buch kauft und mir einen Screenshot schickt, kommt in die Verlosung für ein signiertes Hardcover" – so etwas funktioniert.

Lokale Buchhandlungen: Schwieriger, aber nicht unmöglich

Die Realität ist: Die meisten Buchhandlungen sind skeptisch gegenüber Selfpublishern. Sie bevorzugen Verlagstitel, weil die Distribution einfacher ist und weil sie davon ausgehen, dass Verlagsbücher eine gewisse Qualitätssicherung durchlaufen haben.

Aber unmöglich ist es nicht. Du musst nur die richtige Herangehensweise wählen. Geh nicht in die Buchhandlung und frage "Könntet ihr mein Buch ins Sortiment aufnehmen?" Das wird meistens abgelehnt. Geh stattdessen mit einem konkreten Angebot: "Ich bin lokaler Autor und würde gerne eine Lesung bei euch organisieren. Ich bringe mein eigenes Publikum mit – Familie, Freunde, meine Social-Media-Community. Ihr hättet keine Kosten, und wir verkaufen an dem Abend sicher ein paar Bücher."

Viele Buchhandlungen sind offen für Veranstaltungen, besonders wenn sie sehen, dass du professionell auftrittst und tatsächlich Publikum mitbringst. Und wenn die Lesung gut läuft und Bücher verkauft werden, ist die Buchhandlung vielleicht bereit, einige Exemplare dauerhaft ins Regal zu stellen.

Biete an, die Bücher in Konsignation zu geben. Das bedeutet, die Buchhandlung zahlt nicht im Voraus, sondern nur für die Bücher, die tatsächlich verkauft werden. Das reduziert das Risiko für sie und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie zustimmen.

Buchmessen: Netzwerken und Sichtbarkeit

Die Leipziger Buchmesse im März und die Frankfurter Buchmesse im Oktober sind die beiden großen Events der deutschen Buchbranche. Beide haben mittlerweile auch dedizierte Bereiche für Selfpublisher, wo du als Autor einen Stand haben oder zumindest deine Bücher ausstellen kannst.

Ein Stand auf einer Buchmesse ist nicht billig – die Kosten liegen schnell bei mehreren hundert Euro. Aber wenn du es dir leisten kannst, ist es eine unglaubliche Gelegenheit. Du triffst andere Autoren, knüpfst Kontakte zu Bloggern und Journalisten, sprichst direkt mit Lesern und verkaufst Bücher.

Selbst wenn du keinen eigenen Stand hast, lohnt es sich, als Besucher hinzugehen. Die Selfpublisher-Areas sind oft voller Autoren, die genau die gleichen Herausforderungen haben wie du. Ihr könnt euch austauschen, voneinander lernen, vielleicht Cross-Promotions planen. Networking ist einer der wertvollsten Aspekte von Buchmessen.

Und vergiss nicht: Buchmessen sind auch Medien-Events. Lokale Zeitungen, Radiosender, Online-Magazine sind dort, um zu berichten. Wenn du einen interessanten Angle hast – "Erste Autorin aus [Stadt], die über [spezielles Thema] schreibt" – kannst du versuchen, Medienaufmerksamkeit zu bekommen.

Lokale Presse: Klein anfangen

Du musst nicht in der FAZ oder im Spiegel erscheinen, um von Presse zu profitieren. Lokale Zeitungen sind oft dankbar für gute Geschichten aus der Region. "Autorin aus [Stadt] veröffentlicht ersten Roman" kann eine halbe Seite im Lokalteil wert sein.

Schreibe eine kurze Pressemitteilung. Erkläre, wer du bist, worum es in deinem Buch geht, warum es relevant ist. Besonders der lokale Bezug ist wichtig. "Der Roman spielt teilweise in [deine Stadt]" oder "Die Autorin, die seit 20 Jahren in [Stadt] lebt..." – solche Details machen dich interessant für lokale Medien.

Schicke die Pressemitteilung an die Kultur-Redaktionen der lokalen Zeitungen und Radiosender. Biete ein Interview an. Sei freundlich, aber nicht aufdringlich. Viele werden nicht antworten, aber ein oder zwei könnten zubeißen. Und eine einzige Artikel in der Lokalzeitung kann dir Dutzende neue Leser in deiner Region bringen.

Launch-Events und lokale Präsenz sind nicht für jeden. Wenn du introvertiert bist oder in einer sehr abgelegenen Gegend wohnst, können sie schwieriger umzusetzen sein. Aber wenn du die Möglichkeit hast, solltest du sie nutzen. Die persönliche Verbindung, die du dadurch aufbaust, ist durch nichts zu ersetzen. Menschen werden zu echten Fans, nicht nur zu Namen auf einer E-Mail-Liste. Und das ist unbezahlbar.

Das sind die zehn Strategien, die wirklich funktionieren. Jede einzelne davon kann dein Buchmarketing auf ein neues Level heben. Aber versuch nicht, alle gleichzeitig umzusetzen. Wähle zwei oder drei, die am besten zu dir, deinem Genre und deinen Ressourcen passen. Meistere diese. Und wenn sie laufen, füge die nächste hinzu.

Marketing ist ein Marathon... ;)

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