Der erste Entwurf ist fertig, was nun?

Ein Buch schreiben - für viele ist das ein großer Traum, für die meisten wird er nicht wahr. Aber für manche eben doch: nach Jahren des Schreibens ist einiges mehr an Text zusammen gekommen als gedacht und du denkst, wow, wie bringe ich das jetzt an den Verlag.

Die Antwort ist: noch gar nicht.

Denn jetzt ist Zeit für den Feinschliff. Damit dein Buch am Ende nicht zum Ladenhüter wird, solltest du jetzt in die Bearbeitung gehen. Was genau bedeutet das?

Es gibt verschiedene Schreibprozesse (der Schreibprozess ist grundsätzlich sehr individuell und beschreibt den faktischen Akt, den Schreibens eines Textes unterschiedlicher Länge. Weil dieser Prozess für jeden Schreibenden verschieden ist, 

Um deinem Text die nötige Bedeutung und Tiefe. zu geben, solltest du schon bevor du anfängst zu schreiben grob wissen, wo es hingeht. Das nennt man "plotten". Große Meisterin im Plotten war J.K. Rowling, die Autorin der Harry Potter Saga. Wenn man dies versteht, dann ist es nicht schwer, sich vorzustellen, wie die 8 Bücher entstanden sind, ohne Fragen offen zu lassen. Jede aufgenommene Handlungsstrang, jede Frage war am Ende beantwortet. Und dies über den Lauf von mehreren dicken Romanen hinweg, in der es eine Vielzahl von Figuren und Charakteren gab.

Die Vorbereitung ist es, die einem Roman wie zum Beispiel den "Buddenbrooks" von Thomas Mann diese Tiefe gibt, und wieso man den Roman, wie eine Zwiebel, Lage um Lage abtragen kann und weiterhin spannende Aspekte ausmachen kann.

Nun sind wir einen Schritt zurück gegangen, und zum Anfang des Schreibens zurück gegangen: Das Plotten und Planen eines größeren Textes, wie einem Roman ist wichtig, muss aber nicht deine Vorgehensweise gewesen sein. Manchmal hat man eine Idee und schreibt eben einfach drauf los, ohne zu wissen, wo die Reise dich hinbringt. Das kann sinnvoll sein, wenn die Idee schon sehr ausgereift ist, sie führt allerdings nicht selten - gerade bei unerfahrenen Schreibern - zu Schreibblockaden. Zu Momenten in denen lediglich der Cursor schwarz auf weißem Blatt blinkt. Um das zu vermeiden

Doch auch über diese Schreibblockaden sind wir nun hinaus, nach vielen, vielen Stunden ist "das Buch" fertig. Die Hauptfigur hat die Heldenreise durchgestanden und ist geläutert, das letzte Wort geschrieben. Der erste Satz fertig für die Leser.

Oftmals wird der Bearbeitungsprozess des Werks maßgeblich unterschätzt. Das ist ein Grund, warum es - gerade bei Hobby-Schreibern - die Werke doch nicht so erfolgreich sind, wie gewollt. Es gibt noch offene Fragen, offene Handelsstränge und unabgeschlossene Prozesse bei den Figuren. Nicht zuletzt Orthographische wie stilistische Fehler. Das Korrektorat und Lektorat sind unglaublich wichtig für den Erfolg eines Buchs und sind bei Hobby-Schreibenden 

Schließlich spricht ja niemand davon, dass es noch etwas nach dem Schreibprozess gibt. Solltest du selbst keinen inneren Lektor haben, dann empfehle ich, einen online zu engagieren. Nicht nur gibt es zahlreiche Plattformen, auf denen man diese finden kann, oftmals kann schon Unterstützung aus dem Bekanntenkreis helfen (vielleicht eine Tante oder Freundin, die einmal drüber liest). 
Noch besser ist aber ein externer Lektor, den du zum Beispiel über fiverr.com oder upwork.com finden kannst. Und das auch schon für kleines Geld. 

Eine weitere Option ist die Nutzung von KI. Ich würde immer empfehlen, diese als ein Tool zu nutzen - aber: niemals blind vertrauen, lies auf jeden Fall noch einmal drüber, um deinem Text den letzten Feinschliff zu verpassen.

KI-Tools, wie ChatGPT und Claude kannst du auch sehr gut als Brainstormiing und Feedback-Hilfe verwendet. Frag die KI, wenn du in einer Sache nicht sicher bist. Auch kann die KI helfen, eine Recherche nach Verlagen oder anderen Experten zu machen und erste Anhaltspunkte liefern. 

Zurück zum Blog