Stell dir vor, du sitzt in einem Café und beobachtest, wie jemand an einem fremden Tisch ein Buch aufschlägt. Die Person liest zwei Seiten, klappt es zu und legt es weg. Was ist passiert? War der Inhalt schlecht? Vielleicht. Aber wahrscheinlich hat sie das Buch nie gekauft, weil das Cover schon abschreckend war.
Ich habe mit dutzenden Selfpublishern gesprochen, und weißt du, was mich immer wieder überrascht? Die meisten scheitern nicht, weil ihre Bücher schlecht sind. Sie scheitern, weil sie Fehler machen, die nichts mit dem Schreiben zu tun haben. Fehler im Marketing, in der Präsentation, im Timing. Fehler, die so vermeidbar sind, dass es fast wehtut.
Das Frustrierende daran: Diese Fehler kosten dich nicht nur Verkäufe. Sie kosten dich Zeit, Geld und vor allem Motivation. Du hast Monate oder Jahre in dein Buch gesteckt, und dann läuft es nicht, weil du etwas übersehen hast, das eigentlich offensichtlich war.
Die gute Nachricht: Ich zeige dir die sieben häufigsten Fehler, die Selfpublisher machen. Nicht um dich zu entmutigen, sondern um dir Jahre der Frustration zu ersparen. Jeder dieser Fehler hat mich selbst oder Autoren, die ich kenne, Zeit und Nerven gekostet. Du musst sie nicht auch machen.
Fehler 1: Du vernachlässigst dein Cover – der teuerste Sparversuch
Letzte Woche habe ich mit einer Autorin gesprochen, die ein Jahr an ihrem historischen Roman gearbeitet hatte. Die Geschichte war brilliant, das hatte ich in der Leseprobe gesehen. Aber ihr Cover? Sie hatte es selbst in Canva gemacht, mit einem kostenlosen Stock-Foto und einer Schriftart, die aussah wie aus einer PowerPoint-Präsentation von 2003.
"Ich wollte erstmal schauen, wie es läuft", sagte sie. "Wenn die Verkäufe gut sind, investiere ich in ein professionelles Cover."
Das Problem: Ohne professionelles Cover wird es nie gute Verkäufe geben.
Dein Cover ist nicht irgendein nettes Extra, das man sich irgendwann gönnt, wenn genug Geld da ist. Es ist dein wichtigstes Marketing-Werkzeug. Punkt. Menschen brauchen durchschnittlich drei Sekunden, um zu entscheiden, ob sie auf dein Buch klicken oder weiterscrollen. Drei Sekunden. In dieser Zeit sehen sie nur das Cover und vielleicht den Titel.
Wenn dein Cover aussieht wie selbstgemacht – und glaub mir, Menschen erkennen das sofort – dann denken sie: "Wenn der Autor schon beim Cover so nachlässig war, wie sieht dann erst der Inhalt aus?" Fair ist das nicht. Aber es ist die Realität.
Ich verstehe den Gedanken dahinter. Du hast schon so viel Geld ausgegeben. Vielleicht ein Lektorat, Korrektorat, ISBN-Nummern. Noch mehr Geld für ein Cover erscheint wie Verschwendung, besonders wenn du nicht weißt, ob sich das Buch überhaupt verkauft. Aber hier liegt der Denkfehler: Ohne gutes Cover verkauft es sich garantiert nicht. Mit gutem Cover hast du zumindest eine Chance.
Lass mich dir zeigen, was typischerweise schiefgeht. Der häufigste Fehler ist, dass das Cover nicht zum Genre passt. Thriller-Cover haben eine bestimmte Ästhetik – dunkle Farben, klare Typografie, oft ein urbanes Setting. Romance-Cover sehen komplett anders aus – leuchtende Farben, Paare, bestimmte Schriftarten. Fantasy hat wieder eigene Codes. Wenn dein Cover diese Genre-Signale nicht sendet, klicken Menschen nicht darauf, selbst wenn die Geschichte perfekt zu ihrem Geschmack passen würde.
Der zweite häufige Fehler ist, dass Cover nicht als Thumbnail funktionieren. Du gestaltest vielleicht ein wunderschönes Cover, das in groß fantastisch aussieht. Aber auf Amazon sehen Menschen es erstmal als winziges Vorschaubild. Wenn die Schrift dann nicht mehr lesbar ist oder das Motiv verschwimmt, hast du verloren.
Und dann gibt es noch die klassischen Design-Sünden. Comic Sans auf einem Krimi. Zu viele verschiedene Schriftarten auf einem Cover. Clipart, die aussieht wie aus dem Jahr 2005. Stock-Fotos, die jeder kennt, weil sie schon auf hundert anderen Covern zu sehen waren. Zu viele Elemente, die um Aufmerksamkeit kämpfen, sodass das Auge nicht weiß, wo es hinschauen soll.
Was also tun?
Die beste Lösung ist ein professioneller Designer. Ja, das kostet Geld. Zwischen 150 und 500 Euro, je nachdem wen du beauftragst und wie komplex das Cover ist. Das klingt nach viel, aber rechne mal durch: Wenn ein professionelles Cover dazu führt, dass auch nur 50 Menschen mehr dein Buch kaufen, hat es sich schon gelohnt. Und in Wahrheit ist der Unterschied viel größer.
Du findest Designer auf Plattformen wie Fiverr, aber Vorsicht – dort ist die Qualität sehr unterschiedlich. Schau dir das Portfolio genau an. Haben sie schon Cover in deinem Genre gemacht? Sehen diese professionell aus? Lies die Bewertungen. Und wichtig: Kläre die Rechte. Du brauchst vollständige Nutzungsrechte für Print und eBook.
Es gibt auch 99designs, wo mehrere Designer Vorschläge machen und du den besten auswählst. Das ist teurer, aber du hast mehr Auswahl. Oder du suchst spezialisierte Buchcover-Designer über Google oder Empfehlungen in Autoren-Gruppen. Frag einfach in Facebook-Gruppen für Selfpublisher nach Empfehlungen. Die Community ist meist sehr hilfsbereit.
Wenn dein Budget wirklich sehr begrenzt ist, gibt es noch die Option vorgefertigter Cover, sogenannte Premades. Designer erstellen diese Cover auf Vorrat und verkaufen sie für 30 bis 150 Euro. Der Vorteil: Sie sind sofort verfügbar, professionell gestaltet und deutlich günstiger als Custom-Design. Der Nachteil: Sie sind nicht 100 Prozent einzigartig. Theoretisch könnte jemand anders ein sehr ähnliches Cover haben. In der Praxis ist das selten ein Problem, aber du solltest es wissen.
Websites wie BookCoverZone, GoOnWrite oder SelfPubBookCovers haben große Auswahlen an Premades. Du suchst nach deinem Genre, findest etwas das passt, kaufst es, und der Designer passt deinen Titel und Autorennamen an. Fertig.
Und was ist mit DIY, also selbst gestalten? Ehrlich gesagt rate ich davon ab, außer du hast wirklich Erfahrung mit Grafikdesign. Canva hat zwar Vorlagen für Buchcover, aber die sind meist generisch und screamen "selbstgemacht". Wenn du dennoch diesen Weg gehen willst, dann studiere erst erfolgreiche Cover in deinem Genre. Schau dir die Amazon Bestseller-Listen an. Was haben die Top 20 Cover gemeinsam? Welche Farben? Welche Schriften? Welche Motive?
Nutze professionelle Stock-Foto-Seiten wie Depositphotos oder Adobe Stock, nicht die kostenlosen mit schlechter Qualität. Und ganz wichtig: Verkleinere dein fertiges Cover auf Thumbnail-Größe und sei ehrlich zu dir selbst. Ist der Titel noch lesbar? Wirkt es professionell? Wenn auch nur ein Funken Zweifel da ist, investiere lieber in einen Designer.
Hier noch ein Test, den du machen kannst: Zeige dein Cover jemandem, der dein Genre nicht kennt, aber gerne liest. Was ist sein erster Eindruck? An welches Genre denkt die Person? Wenn jemand dein Krimi-Cover für Fantasy hält, hast du ein Problem.
Am Ende läuft es darauf hinaus: Dein Cover ist keine Stelle zum Sparen. Es ist die Visitenkarte deines Buches. Der erste und oft einzige Eindruck. Ein gutes Cover kann deine Verkäufe verdoppeln oder verdreifachen. Ein schlechtes Cover kann selbst das beste Buch unsichtbar machen. Wähl weise.
Fehler 2: Du veröffentlichst ohne Lektorat und Korrektorat – der Qualitäts-Killer
Ich erinnere mich an ein Buch, das mir jemand zur Rezension geschickt hatte. Die Prämisse klang interessant, das Cover war professionell. Ich war gespannt. Auf Seite drei stolperte ich über den ersten Tippfehler. Auf Seite fünf über den zweiten. Auf Seite acht hatte ich aufgehört zu zählen.
Das Frustrierende war: Die Geschichte selbst hatte Potential. Aber ich konnte mich nicht darauf konzentrieren, weil mich ständig Fehler rausrissen. Falsche Kommata. Wörter, die doppelt dastanden. Logische Brüche in der Handlung, die ein gutes Lektorat gefunden hätte. Ich habe das Buch nicht zu Ende gelesen.
Und genau das passiert tausenden von Selfpublishern. Sie investieren Monate oder Jahre ins Schreiben, um dann am falschen Ende zu sparen. Die Begründungen höre ich immer wieder: "Ich habe das Buch schon zehnmal durchgelesen." Ja, und genau deshalb siehst du die Fehler nicht mehr. Dein Gehirn liest, was da stehen sollte, nicht was tatsächlich da steht. Das nennt man betriebsblind, und es passiert jedem.
Oder: "Mein Freund hat Deutsch studiert und drübergeschaut." Nett von deinem Freund, aber das ersetzt kein professionelles Korrektorat. Oder: "Ich kann mir ein Lektorat nicht leisten." Das verstehe ich. Aber dann veröffentliche lieber später, spare länger, oder finde andere Wege. Ein Buch voller Fehler zu veröffentlichen ist schlimmer als gar nicht zu veröffentlichen.
Lass mich dir den Unterschied zwischen Lektorat und Korrektorat erklären, denn viele verwechseln das.
Ein Lektorat schaut auf den Inhalt. Es prüft, ob deine Geschichte funktioniert. Ob die Plotlogik stimmt. Ob deine Charaktere konsistent handeln. Ob das Pacing gut ist oder ob es Stellen gibt, die zu langsam oder zu schnell sind. Ein guter Lektor findet Plotlöcher, die dir nicht aufgefallen sind. Stellt Fragen wie "Warum macht die Protagonistin das hier, wenn sie im vorherigen Kapitel noch das Gegenteil wollte?" Ein Lektorat ist teuer, etwa drei bis sieben Euro pro Normseite. Bei einem durchschnittlichen Roman von 300 Seiten reden wir von 1.000 bis 2.500 Euro. Das ist viel Geld.
Ein Korrektorat hingegen schaut auf die Sprache. Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung, Formatierung. Es findet all die Tippfehler, falschen Kommata, Wortwiederholungen. Ein Korrektorat ist günstiger, etwa ein bis drei Euro pro Normseite. Für denselben 300-Seiten-Roman also 300 bis 900 Euro.
Wenn du ein begrenztes Budget hast, ist das Korrektorat das absolute Minimum. Ohne geht es nicht. Leser verzeihen vielleicht eine schwächere Story, aber Tippfehler auf jeder zweiten Seite verzeihen sie nicht. Die negativen Rezensionen werden brutal sein: "Hätte gut sein können, aber voller Fehler." Und diese Rezensionen schaden deinem Ruf als Autor langfristig.
Das Ideal-Szenario sieht so aus: Du schreibst dein Buch fertig. Du gibst es an Beta-Leser, also Freunde, Familie oder andere Autoren, die es kostenlos vorab lesen und dir generelles Feedback geben. Du überarbeitest basierend auf diesem Feedback. Dann kommt das Lektorat. Du überarbeitest nochmal basierend auf den Anmerkungen des Lektors. Dann kommt das Korrektorat. Und dann, wirklich erst dann, veröffentlichst du.
Aber was machst du, wenn das Budget einfach nicht da ist?
Beta-Leser sind ein guter Anfang, und sie sind kostenlos. Finde Menschen, die dein Genre lesen und gerne ehrliches Feedback geben. Du findest sie in Schreibgruppen, online in Facebook-Communities für Autoren, oder auf Plattformen wie Wattpad. Oft ist es ein Geben und Nehmen – du liest ihr Manuskript, sie lesen deins.
Es gibt auch Tools, die helfen können. Duden Mentor findet Rechtschreibfehler. LanguageTool prüft Grammatik. Papyrus Autor hat eine eingebaute Stilanalyse, die dich auf Füllwörter, Wortwiederholungen und andere stilistische Schwächen hinweist. Diese Tools sind nicht perfekt, aber sie sind besser als nichts.
Ein Trick, der wirklich hilft: Lies dein Manuskript laut vor. Du hörst Fehler, die du beim stillen Lesen übersiehst. Sätze, die holprig sind. Dialoge, die unnatürlich klingen. Tippfehler, die dir sonst entgangen wären. Es dauert lange, ja, aber es funktioniert.
Eine andere Möglichkeit: Warte nach dem Schreiben mindestens vier Wochen, bevor du anfängst zu überarbeiten. In dieser Zeit gewinnst du Abstand. Wenn du dann das Manuskript wieder öffnest, siehst du es mit frischeren Augen und entdeckst Fehler, die dir vorher nicht aufgefallen waren.
Wenn du Lektoren oder Korrektoren suchst, schau auf Plattformen wie Reedsy oder auf der Website des VfLL, dem Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren. Frag auch in Autoren-Gruppen nach Empfehlungen. Oft kennt jemand jemanden, der gute Arbeit macht zu fairen Preisen.
Seriöse Lektoren bieten Probelektorate an. Sie bearbeiten fünf bis zehn Seiten kostenlos oder gegen eine kleine Gebühr, damit du siehst, wie sie arbeiten. Nutze das. Vergleiche zwei oder drei verschiedene Lektoren. Arbeitsweise und Stil können sehr unterschiedlich sein, und du willst jemanden finden, der zu dir passt.
Und bitte, bitte falle nicht auf Billig-Angebote rein. "Komplettes Lektorat für 50 Euro!" Das ist nicht seriös. Das ist unmöglich. Ein professionelles Lektorat braucht Zeit, und Zeit kostet Geld. Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meistens auch.
Die harte Wahrheit ist: Jeder erfolgreiche Selfpublisher investiert in Lektorat und Korrektorat, oder hat über Jahre ein Netzwerk von vertrauenswürdigen Beta-Lesern aufgebaut, die extrem gründlich sind. Die Ausnahmen von dieser Regel sind so selten, dass du nicht darauf setzen solltest, eine zu sein.
Qualität ist nicht verhandelbar. Ein Buch voller Fehler ruiniert deinen Ruf. Und den Ruf wieder aufzubauen ist deutlich schwieriger, als ihn von Anfang an zu bewahren.
Fehler 3: Du startest mit Marketing erst nach der Veröffentlichung – zu spät!
Vor ein paar Monaten hat mir eine Autorin eine Nachricht geschickt. Sie hatte gerade ihr erstes Buch veröffentlicht und war total frustriert. "Ich verstehe das nicht", schrieb sie. "Das Buch ist gut, das Cover ist professionell, es ist lektoriert. Aber niemand kauft es. Was mache ich falsch?"
Ich fragte sie: "Wann hast du mit Marketing angefangen?"
"Am Tag der Veröffentlichung. Ich habe auf Facebook und Instagram gepostet, dass mein Buch jetzt erhältlich ist."
Da lag das Problem.
Marketing ist nicht etwas, das du machst, nachdem dein Buch veröffentlicht ist. Es ist etwas, das du Monate vorher beginnst. Der Launch-Tag ist nicht der Startschuss für Marketing, er ist der Höhepunkt einer Kampagne, die schon lange läuft.
Warum ist das so wichtig? Weil Amazon, wo die meisten Verkäufe stattfinden, sehr genau beobachtet, was in den ersten Tagen nach der Veröffentlichung passiert. Wenn dein Buch am ersten Tag 50 Verkäufe macht, denkt der Algorithmus: "Oh, das interessiert Menschen!" und zeigt dein Buch mehr Leuten in den Suchergebnissen und Empfehlungen. Wenn dein Buch am ersten Tag drei Verkäufe macht, denkt der Algorithmus: "Interessiert wohl niemanden" und zeigt es noch weniger Menschen.
Das ist ein sich selbst verstärkender Kreislauf. Guter Start führt zu mehr Sichtbarkeit, was zu mehr Verkäufen führt, was zu noch mehr Sichtbarkeit führt. Schlechter Start führt zu weniger Sichtbarkeit, was zu weniger Verkäufen führt, was zu noch weniger Sichtbarkeit führt.
Diesen Momentum wieder aufzuholen, wenn er einmal verloren ist, ist extrem schwer. Deshalb ist der Launch so entscheidend. Du hast ein Zeitfenster von etwa 30 Tagen, in dem Amazon besonders aufmerksam ist. Danach sinkt die Relevanz deines Buches in den Algorithmen, außer die Verkäufe bleiben konstant hoch.
Das typische Szenario sieht so aus: Autor schreibt drei Jahre an einem Buch. Buch ist fertig. Autor veröffentlicht. Dann fängt er an zu überlegen: "Wie mache ich jetzt Marketing?" Er googelt, liest Artikel, ist überwältigt von den Möglichkeiten. Postet ein paar Mal auf Social Media. Vielleicht schickt er ein paar E-Mails an Blogger, die nie antworten, weil sie Wochen Vorlauf brauchen. Nach zwei Wochen intensive
r Bemühungen hat er 15 Verkäufe. Er ist frustriert und gibt auf.
So muss es nicht laufen.
Pre-Launch-Marketing bedeutet, dass du drei Monate vor deinem geplanten Veröffentlichungsdatum damit beginnst, Vorfreude aufzubauen. Du musst keine riesige Marketing-Maschinerie aufziehen. Aber du musst konsequent kleine Schritte machen.
Drei Monate vorher machst du ein Cover-Reveal. Du zeigst das Cover zum ersten Mal auf Social Media. Das ist ein Event. Menschen lieben es, etwas Neues zu sehen. Erzähle die Geschichte hinter dem Cover. Warum hast du dich für dieses Motiv entschieden? Was symbolisiert es? Welche Stimmung soll es vermitteln?
Wenn du eine Website hast, richtest du eine "Coming Soon"-Seite ein. Ein Bild des Covers, eine kurze, fesselnde Beschreibung, und ein Anmeldeformular. Menschen können sich eintragen, um benachrichtigt zu werden, wenn das Buch erscheint. Das wird deine erste kleine Liste von interessierten Lesern.
Bei Amazon KDP kannst du Vorbestellungen aktivieren. Das hat einen großen Vorteil: Alle Vorbestellungen werden am Tag des offiziellen Releases gezählt. Wenn also 30 Menschen dein Buch über drei Monate hinweg vorbestellt haben, zählt Amazon das als 30 Verkäufe am Launch-Tag. Das gibt dir einen sofortigen Boost.
Zwei Monate vorher beginnst du damit, Beta-Leser zu rekrutieren. Das sind Menschen, die dein Buch kostenlos vorab lesen und dir Feedback geben. Aber sie sind auch potenzielle Rezensenten. Wenn sie das Buch mögen, werden viele von ihnen am Launch-Tag eine Rezension auf Amazon hinterlassen. Und Rezensionen sind Gold wert für ein neues Buch.
Du kontaktierst auch Buchblogger. Nicht am Tag der Veröffentlichung, sondern jetzt. Die meisten Blogger haben Wartelisten von mehreren Wochen oder Monaten. Wenn du sie zwei Monate im Voraus fragst, hast du eine realistische Chance, dass sie dein Buch rechtzeitig zum Launch rezensieren.
Sechs Wochen vor dem Release baust du dein Launch-Team auf. Das sind 30 bis 50 Menschen, die bereit sind, dir beim Launch aktiv zu helfen. Sie bekommen ein kostenloses Exemplar und versprechen im Gegenzug, am Launch-Tag das Buch zu kaufen (auch wenn sie es schon haben, für den Algorithmus), eine Rezension zu hinterlassen, und deine Launch-Posts auf Social Media zu teilen. Du findest diese Menschen in deinem Freundeskreis, deiner Familie, in Autoren-Communities, oder unter deinen Newsletter-Abonnenten.
Vier Wochen vorher startest du einen Countdown auf Social Media. Noch 30 Tage. Noch 20 Tage. Noch 10 Tage. Diese Posts sollten nicht einfach nur "Noch X Tage" sagen. Sie sollten Mehrwert bieten. Teile einen Charakter-Steckbrief. Zeige ein Mood-Board. Poste ein Zitat aus dem Buch. Erzähle eine Anekdote aus dem Schreibprozess. Menschen sollen das Gefühl haben, Teil deiner Reise zu sein.
Zwei Wochen vorher wird es intensiv. Jetzt postest du häufiger, baust die Spannung auf. Dein Launch-Team bekommt finale Instruktionen. Die Blogger, die zugesagt haben, bekommen nochmal eine freundliche Erinnerung. Du bereitest alle Grafiken und Posts für den Launch-Tag vor.
Und dann kommt der Launch-Tag selbst. Jetzt zahlt sich all die Vorbereitung aus. Dein Launch-Team postet gleichzeitig über dein Buch. Sie hinterlassen Rezensionen. Sie kaufen das Buch. Deine Newsletter-Abonnenten bekommen eine E-Mail. Deine Social-Media-Follower sehen Posts über den ganzen Tag verteilt. Blogger veröffentlichen ihre Rezensionen. Alles passiert koordiniert, nicht zufällig.
Das Resultat? Statt drei Verkäufe am ersten Tag hast du 50 oder 100. Amazon bemerkt das. Dein Buch steigt in den Rankings. Mehr Menschen sehen es. Der Schneeball rollt.
Ich weiß, das klingt nach viel Arbeit. Ist es auch. Aber es ist machbar. Du musst nicht jeden Tag stundenlang Marketing betreiben. Eine Stunde pro Woche für Pre-Launch-Aktivitäten reicht schon. Ein Post hier, ein paar E-Mails da, etwas Planung. Das summiert sich.
Und selbst wenn du spät dran bist, selbst wenn dein Buch in vier Wochen rauskommt und du noch nichts vorbereitet hast – fang jetzt an. Vier Wochen Pre-Launch sind besser als null Tage. Such sofort nach ARC-Lesern auf Plattformen wie BookSprout. Kontaktiere Blogger, auch wenn es knapp ist. Mobilisiere Freunde und Familie als Mini-Launch-Team. Plane deine Social-Media-Posts vor mit Tools wie Later oder Socialchamp.
Marketing beginnt nicht am Veröffentlichungstag. Es beginnt Monate vorher. Der Launch ist nicht der Anfang, sondern der Höhepunkt. Wenn du das verstehst und entsprechend handelst, hast du einen riesigen Vorteil gegenüber 90 Prozent der anderen Selfpublisher.
Fehler 4: Deine Buchbeschreibung und Keywords sind lieblos – die Sichtbarkeits-Falle
Ich scrolle manchmal durch neue Veröffentlichungen auf Amazon, einfach um zu sehen, was andere Selfpublisher so machen. Und dabei fällt mir immer wieder dasselbe auf: Buchbeschreibungen, die klingen wie Schulaufsätze.
"Dies ist die Geschichte von Anna, die in einem kleinen Dorf lebt. Eines Tages macht sie eine überraschende Entdeckung, die ihr Leben verändert. Sie begibt sich auf eine Reise..."
Niemand kauft nach so einer Beschreibung ein Buch. Niemand.
Deine Buchbeschreibung ist nicht eine sachliche Zusammenfassung deiner Story. Sie ist ein Verkaufstext. Ihre einzige Aufgabe ist es, Menschen davon zu überzeugen, auf "Jetzt kaufen" zu klicken. Und dafür muss sie fesseln, Emotionen wecken, neugierig machen.
Das Problem ist, dass viele Autoren nicht zwischen Zusammenfassung und Verkaufstext unterscheiden können. In der Schule haben wir gelernt, Inhaltsangaben zu schreiben. Nüchtern, sachlich, komplett. Aber das ist genau das Gegenteil von dem, was eine Buchbeschreibung sein sollte.
Eine gute Buchbeschreibung verrät nicht die ganze Handlung. Sie deutet an. Sie stellt Fragen, die sie nicht beantwortet. Sie erzeugt Spannung. Sie macht klar, worum es geht, aber sie spoilert nicht.
Lass mich dir ein Beispiel geben. Schlechte Version: "Maria ist eine junge Frau, die in einem Dorf lebt. Sie findet ein altes Tagebuch und erfährt, dass ihre Großmutter ein Geheimnis hatte. Sie beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen und reist nach Italien."
Bessere Version: "Was würdest du tun, wenn du herausfindest, dass die Person, die du am besten kennst, ein Leben vor dir versteckt hat? Als Maria das alte Tagebuch ihrer Großmutter findet, ahnt sie nicht, dass sie damit eine Tür öffnet, die für immer verschlossen bleiben sollte. Ein Name taucht auf, immer wieder. Ein Ort, von dem ihre Großmutter nie gesprochen hat. Und eine Schuld, die über drei Generationen reicht."
Merkst du den Unterschied? Die zweite Version stellt Fragen. Sie erzeugt Neugier. Sie verspricht eine emotionale Geschichte, ohne zu viel zu verraten.
Ein weiterer häufiger Fehler ist mangelnde Formatierung. Viele Autoren schreiben ihre Beschreibung als einen langen Textblock. Auf einem Smartphone wirkt das abschreckend. Menschen scrollen weiter, ohne zu lesen.
Nutze Absätze. Nutze HTML-Formatierung, die Amazon erlaubt – fett, kursiv, Aufzählungspunkte. Strukturiere deine Beschreibung so, dass sie leicht zu überfliegen ist. Die meisten Menschen lesen Buchbeschreibungen nicht Wort für Wort. Sie scannen sie. Mach es ihnen leicht, die wichtigsten Informationen zu erfassen.
Noch ein Punkt: Die ersten zwei bis drei Sätze sind entscheidend. Auf Mobilgeräten ist das das Einzige, was ohne "Mehr lesen" sichtbar ist. Wenn diese ersten Sätze langweilig sind, klickt niemand auf "Mehr lesen". Sie müssen sofort fesseln. Eine Frage, eine provokante Aussage, ein emotionaler Einstieg.
Und dann sind da noch die Keywords. Oh Mann, die Keywords.
Wenn du dein Buch bei Amazon KDP hochlädst, gibt es sieben Felder, in die du Keywords eingeben kannst. Diese Felder sind deine Chance, Amazon zu sagen: "Hey, zeig mein Buch Menschen, die nach diesen Begriffen suchen." Und trotzdem lassen so viele Autoren diese Felder entweder komplett leer oder füllen sie lieblos mit generischen Begriffen.
Ich habe Bücher gesehen, bei denen stand als Keyword einfach "Roman" oder "Buch" oder "spannend". Das bringt nichts. Diese Begriffe sind viel zu breit. Niemand sucht nach "Roman". Jemand sucht nach "historischer Roman München 19. Jahrhundert" oder "Krimi Nordsee Commissario" oder "Fantasy Drachen Magie".
Das Geniale an Keywords ist, dass sie kostenlos sind. Du zahlst nichts dafür. Aber wenn du sie richtig nutzt, können sie dir hunderte zusätzliche Verkäufe bringen. Leute finden dein Buch, die sonst nie darauf gestoßen wären.
Die Recherche ist nicht kompliziert. Geh zu Amazon und fang an, Begriffe in die Suchleiste einzutippen, die mit deinem Buch zu tun haben. Noch bevor du Enter drückst, schlägt Amazon automatisch Vervollständigungen vor. Das sind echte Suchanfragen von echten Menschen. Genau diese Begriffe sollten in deinen Keyword-Feldern stehen.
Sagen wir, du hast einen Fantasy-Roman über Drachen geschrieben. Du tippst "Fantasy Drachen" ein. Amazon schlägt vor: "Fantasy Drachen Jugendliche", "Fantasy Drachenreiter", "Fantasy Drachen Liebe". Das sind alles potenzielle Keywords.
Oder du schaust dir erfolgreiche Bücher in deinem Genre an. Welche Begriffe tauchen in deren Titeln und Untertiteln auf? Was könnten deren Keywords sein? Du kannst das nicht direkt sehen, aber du kannst es erahnen.
Ein häufiger Fehler ist, Begriffe einzugeben, die bereits im Titel stehen. Das ist Verschwendung. Amazon indexiert deinen Titel automatisch. Du musst diese Wörter nicht nochmal als Keywords eingeben. Nutze die sieben Felder für zusätzliche Begriffe, die nicht im Titel vorkommen.
Ein anderer Fehler ist, einzelne Wörter einzugeben statt Phrasen. Du hast bis zu 50 Zeichen pro Feld. Nutze sie. "Krimi Nordsee Commissario spannend Mord" ist besser als nur "Krimi". Menschen suchen in Phrasen, nicht in Einzelwörtern.
Und dann gibt es noch Long-Tail-Keywords. Das sind sehr spezifische, längere Suchbegriffe. Sie haben weniger Suchvolumen, aber auch viel weniger Konkurrenz. Und die Menschen, die danach suchen, wissen genau, was sie wollen. Die Conversion-Rate ist oft höher.
Statt "Romance" könntest du "Romance Enemies to Lovers Milliardär New York" eingeben. Ja, weniger Menschen suchen danach. Aber die, die es tun, wollen exakt das. Und dein Buch hat eine viel höhere Chance, in den Suchergebnissen aufzutauchen, weil weniger andere Bücher um denselben Begriff konkurrieren.
Keywords sind nicht in Stein gemeißelt. Du kannst sie jederzeit ändern. Nach vier bis sechs Wochen solltest du dir anschauen, ob deine Keywords funktionieren. Amazon zeigt dir in deinem Dashboard, über welche Suchbegriffe Menschen auf dein Buch gestoßen sind. Wenn ein Keyword nicht funktioniert, tausche es aus. Teste neue. Optimiere kontinuierlich.
Es gibt auch Tools, die dabei helfen. Publisher Rocket kostet einmalig 97 Dollar und zeigt dir Suchvolumen und Konkurrenz für verschiedene Keywords. Das ist kein Muss, aber es kann hilfreich sein, besonders wenn du es ernst meinst mit Selfpublishing.
Am Ende läuft es darauf hinaus: Deine Buchbeschreibung und deine Keywords entscheiden, ob Menschen dein Buch überhaupt finden und ob sie es kaufen. Eine halbe Stunde Recherche und sorgfältiges Schreiben können den Unterschied zwischen 10 und 100 Verkäufen im Monat machen. Das ist keine Übertreibung. Das sind reale Zahlen, die ich bei Autoren gesehen habe, die ihre Seiten optimiert haben.
Behandle deine Amazon-Seite nicht als Pflichtübung. Behandle sie als das, was sie ist: dein wichtigster Verkaufskanal.
Fehler 5: Du schreibst Einzeltitel statt Serien – Geld liegen lassen
Vor ein paar Monaten saß ich mit einem Selfpublisher in einem Café. Er war frustriert. "Ich verstehe das nicht", sagte er. "Ich veröffentliche jedes Jahr ein neues Buch. Die Qualität stimmt, die Cover sind gut. Aber ich dümpel bei 30, 40 Verkäufen pro Monat herum. Das reicht nicht mal, um die Kosten zu decken."
Ich fragte ihn: "Sind deine Bücher verbunden? Eine Serie?"
"Nein", sagte er. "Jedes ist eine komplett eigenständige Geschichte. Ich mag Abwechslung."
Da lag sein Problem.
Einzeltitel sind aus Marketing-Sicht eine Katastrophe. Nicht weil sie schlechter sind, sondern weil du mit jedem Buch wieder von vorne anfängst. Jeder Leser, den du gewinnst, bringt dir genau einen Verkauf. Dann ist er weg. Bis dein nächstes Buch erscheint, hat er dich vielleicht schon vergessen.
Serien funktionieren komplett anders. Wenn jemand Buch 1 liest und es liebt, kauft diese Person mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Buch 2. Und dann Buch 3. Und 4. Du gewinnst einen Leser einmal, und dieser Leser bringt dir mehrere Verkäufe. Das nennt man Read-Through, und es ist der heilige Gral des Selfpublishing.
Lass mich dir das mit Zahlen zeigen. Du investierst in Marketing für Buch 1 und gewinnst 100 Leser. Bei einem Einzeltitel sind das 100 Verkäufe, fertig. Sagen wir, dein Buch kostet 9,99 Euro und du bekommst 70 Prozent Marge, also etwa sieben Euro pro Verkauf. Das sind 700 Euro Umsatz.
Jetzt stell dir vor, du hast eine Serie mit fünf Büchern. Du bewirbst wieder Buch 1 und gewinnst dieselben 100 Leser. Aber jetzt lesen 70 Prozent davon weiter zu Buch 2. Von denen lesen 60 Prozent weiter zu Buch 3. Von denen lesen 50 Prozent weiter zu Buch 4 und 5. Am Ende hast du nicht 100 Verkäufe, sondern über 240. Das sind nicht 700 Euro Umsatz, sondern fast 1.700 Euro. Mit demselben Marketing-Aufwand.
Der Unterschied kommt daher, dass jedes Buch in einer Serie automatisch alle anderen Bücher mitverkauft. Wenn jemand Buch 3 kauft, hat diese Person auch Buch 1 und 2 gekauft. Deine Marketing-Investition zahlt sich mehrfach aus.
Hinzu kommt der Amazon-Algorithmus. Wenn viele Menschen, die Buch 1 kaufen, auch Buch 2 kaufen, zeigt Amazon bei Buch 1 an: "Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch..." und listet deine anderen Bücher. Das ist kostenlose Werbung. Jedes neue Buch promotet die alten Bücher, und umgekehrt.
Es gibt zwei Hauptarten von Serien. Die erste sind fortlaufende Handlungen mit Cliffhangern. Jedes Buch endet an einem spannenden Punkt, und du musst das nächste lesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Das funktioniert hervorragend bei Thrillern oder epischer Fantasy. Der Vorteil ist eine extrem hohe Read-Through-Rate, oft 80 bis 90 Prozent. Der Nachteil: Wenn du Buch 1 veröffentlichst, aber Buch 2 noch nicht geschrieben ist, frustrierst du Leser, die auf die Fortsetzung warten müssen.
Meine Empfehlung für diese Art Serie: Schreib mindestens drei Bücher komplett fertig, bevor du das erste veröffentlichst. Dann kannst du alle paar Monate ein neues Buch rausbringen, und Leser müssen nicht jahrelang warten.
Die zweite Art sind Serien mit abgeschlossenen Einzelbänden. Jedes Buch erzählt eine vollständige Geschichte, aber sie spielen in derselben Welt, mit denselben oder ähnlichen Charakteren, vielleicht am selben Ort. Krimiserien funktionieren oft so – verschiedene Fälle, derselbe Detektiv. Romance-Serien auch – verschiedene Paare, dieselbe Stadt.
Der Vorteil hier ist Flexibilität. Du kannst Buch 1 veröffentlichen, ohne dass Buch 2 fertig ist. Leser sind nicht frustriert, weil jede Geschichte abgeschlossen ist. Der Nachteil: Die Read-Through-Rate ist etwas niedriger, meist so 50 bis 70 Prozent.
Für Selfpublisher, die gerade starten, empfehle ich die zweite Variante. Sie gibt dir mehr Spielraum, und Leser verzeihen es eher, wenn zwischen den Büchern etwas Zeit vergeht.
Wie viele Bücher sollte eine Serie haben? Minimum drei. Weniger fühlt sich nicht wirklich nach Serie an. Der Sweet Spot liegt bei drei bis sieben Büchern. Mehr ist möglich, aber dann wird es schwierig, den Überblick zu behalten und die Qualität zu halten.
Ich höre oft das Argument: "Aber ich will nicht immer dasselbe schreiben. Ich brauche Abwechslung." Das verstehe ich. Aber hier ist der Kompromiss: Schreibe deine Serie, bis sie fertig ist. Dann kannst du etwas komplett anderes machen. Oder schreibe mehrere Serien parallel in verschiedenen Genres. Oder mache jedes Buch in der Serie so eigenständig, dass es sich frisch anfühlt, auch wenn es verbunden ist.
Was machst du, wenn du bereits einen Einzeltitel veröffentlicht hast? Schau, ob du daraus eine Serie machen kannst. Gibt es Nebenfiguren, die ihre eigene Geschichte verdienen? Kannst du ein Prequel oder Sequel schreiben? Spielt das Buch in einer Welt, die du erweitern könntest?
Ich kenne Autoren, die aus einem Einzeltitel nachträglich eine Serie gemacht haben und deren Verkäufe sich dadurch verdoppelt oder verdreifacht haben. Es ist nie zu spät.
Wenn du gerade planst, dein erstes Buch zu schreiben, denke von Anfang an in Serien. Worldbuilding, das Raum für mehrere Bücher lässt. Charaktere mit Potential für Spin-offs. Ein Ende von Buch 1, das befriedigt, aber trotzdem Raum für mehr lässt.
Es gibt auch eine bewährte Marketing-Strategie speziell für Serien: Mach Buch 1 zeitweise kostenlos oder für 0,99 Euro. Menschen probieren günstig, und wenn es ihnen gefällt, kaufen sie den Rest zum vollen Preis. Diese "First in Series Free"-Strategie funktioniert besonders gut bei Book-Promotion-Seiten wie BookBub.
Eine Warnung noch: Zwinge keine Serie, wenn die Geschichte es nicht hergibt. Leser merken, wenn künstlich gestreckt wird. Lieber eine gute Trilogie als eine verwässerte Serie mit sieben Büchern. Qualität geht immer vor Quantität.
Aber wenn du ernsthaft darüber nachdenkst, mit Selfpublishing Geld zu verdienen, kommst du um Serien nicht herum. Sie sind der Multiplikator, der aus mäßigen Einnahmen gute Einnahmen macht. Fast alle erfolgreichen Selfpublisher schreiben Serien. Das ist kein Zufall.
Fehler 6: Du gibst zu früh auf – das Durchhaltevermögen-Problem
Ich erinnere mich an eine Autorin, die mir vor zwei Jahren erzählte, dass sie mit Selfpublishing aufhört. Sie hatte ein Buch veröffentlicht, sechs Monate lang versucht, es zu bewerben, und insgesamt etwa 80 Exemplare verkauft. "Es lohnt sich einfach nicht", sagte sie. "Ich habe so viel Zeit und Geld investiert, und es passiert nichts."
Ich habe versucht, sie zu überzeugen durchzuhalten, aber sie hatte bereits aufgegeben. Ein Jahr später sah ich, dass sie ihr Buch von Amazon genommen hatte. Und das ist schade, denn wenn sie noch ein paar Monate durchgehalten hätte, mit einem zweiten Buch nachgelegt hätte, wäre die Geschichte vielleicht anders ausgegangen.
Das ist das Muster, das ich immer wieder sehe. Autoren starten mit Begeisterung. Im ersten Monat nach dem Release sind sie euphorisch über 50 Verkäufe. Im zweiten Monat sind es nur noch 20, aber okay, das ist normal. Im dritten Monat 12. Im vierten nur noch fünf oder zehn. An diesem Punkt geben die meisten auf. "Das funktioniert nicht für mich. Ich höre auf."
Was sie nicht sehen: Genau hier, an diesem Tiefpunkt, hätten sie weitermachen müssen. Die Autoren, die erfolgreich werden, sind nicht unbedingt die mit den besten Büchern oder dem größten Talent. Es sind die, die nicht aufgeben.
Das Problem sind unrealistische Erwartungen. Viele Autoren glauben, sie veröffentlichen ihr Buch und werden über Nacht erfolgreich. Sie haben von den Ausnahmen gehört – dem Selfpublisher, dessen Buch viral ging, der einen Verlagsvertrag bekam, dessen Buch verfilmt wurde. Aber das sind Ausnahmen. Die Regel sieht anders aus.
Die Regel ist: Buch 1 bringt wenig Geld, oft macht man Verlust. Buch 2 läuft etwas besser. Buch 3 auch. Ab Buch 4 oder 5 beginnt sich alles zu summieren. Die Backlist generiert passives Einkommen. Der Algorithmus hat verstanden, wer deine Zielgruppe ist. Du hast eine kleine, aber treue Leserschaft aufgebaut. Und plötzlich funktioniert es.
Dieser Prozess dauert zwei bis drei Jahre. Nicht zwei bis drei Monate. Aber die meisten geben nach sechs Monaten auf, kurz bevor es funktioniert hätte.
Warum geben so viele auf? Es gibt mehrere Gründe. Einer ist Isolation. Viele Selfpublisher arbeiten alleine. Sie haben niemanden zum Austausch, niemanden, der sagt: "Das ist normal, ich kenne das auch, bleib dran." Sie denken, nur sie scheitern, während alle anderen erfolgreich sind. Aber das stimmt nicht. Fast jeder kämpft am Anfang.
Ein anderer Grund ist fehlende Erfolgsdefinition. Was bedeutet Erfolg für dich? Davon leben zu können? Dann brauchst du vielleicht fünf bis zehn Bücher und drei bis fünf Jahre. 100 Bücher pro Monat zu verkaufen? Dann bist du vielleicht schon nach einem Jahr dort. Aber wenn du kein klares Ziel hast, gibst du auf, sobald es schwierig wird.
Der dritte Grund ist finanzieller Druck. Viele Autoren investieren Geld in Cover, Lektorat, Marketing und erwarten, dass es schnell zurückkommt. Wenn das nicht passiert, können sie nicht weiter investieren und geben auf. Das verstehe ich. Aber wenn möglich, solltest du dir einen längeren Atem erlauben.
Was hilft gegen zu frühes Aufgeben?
Setze realistische Erwartungen. Nicht "Ich will Bestseller werden", sondern "Ich will in den nächsten sechs Monaten 50 Newsletter-Abonnenten gewinnen" oder "Ich will 15 ehrliche Rezensionen sammeln" oder "Ich will konstant einen Blogpost pro Woche schreiben". Kleine, erreichbare Ziele. Und feiere jeden kleinen Erfolg.
Finde eine Community. Facebook-Gruppen für Selfpublisher, der Selfpublisher-Verband, lokale Schreibgruppen. Tausche dich mit Gleichgesinnten aus. Du wirst schnell merken: Alle haben dieselben Probleme, Zweifel, Rückschläge. Du bist nicht alleine.
Tracke deine Fortschritte. Ein einfaches Excel-Sheet mit monatlichen Verkaufszahlen, Rezensionen, Newsletter-Abonnenten. Schau es nicht jeden Tag an, das macht verrückt. Aber einmal im Monat. Du wirst sehen: Auch wenn es sich nicht so anfühlt, du machst Fortschritte. Langsam, aber stetig.
Plane langfristig. Frag dich nicht "Wie wird mein Buch in einem Monat laufen?", sondern "Wo will ich in drei Jahren sein?" Wenn die Antwort ist "Ich will fünf Bücher veröffentlicht haben und damit 500 Euro im Monat verdienen", dann weißt du, was du tun musst. Reverse Engineering deines Erfolgs.
Und hier ist etwas, das ich allen Selfpublishern sage, die ans Aufgeben denken: Die Sunk Cost Fallacy. Nur weil du schon viel investiert hast, heißt das nicht, dass du weitermachen musst, wenn es dich unglücklich macht. Wenn Schreiben und Veröffentlichen dir die Freude raubt, wenn es deine mentale Gesundheit belastet, dann ist es okay aufzuhören. Das ist keine Schwäche, das ist Selbstfürsorge.
Aber wenn der einzige Grund zum Aufgeben ist, dass die Verkäufe noch nicht da sind, wo du sie haben willst, dann halte durch. Gib dir noch ein Jahr. Schreib noch ein Buch. Versuch noch eine Marketing-Strategie.
Die meisten Selfpublisher, die aufgeben, tun es genau in dem Moment, wo es anfangen würde zu funktionieren. Sei nicht einer von ihnen.
Fehler 7: Du ignorierst die Bedeutung von Rezensionen – der Social Proof-Mangel
Ich mache manchmal ein Experiment. Ich gehe zu Amazon und suche nach Büchern in einem bestimmten Genre. Dann schaue ich mir zwei Bücher an, die ähnlich aussehen – gleiches Genre, ähnliches Cover, ähnlicher Preis. Der einzige Unterschied: Buch A hat drei Rezensionen mit 4,3 Sternen. Buch B hat 47 Rezensionen mit 4,2 Sternen.
Welches würde ich kaufen? Buch B, ohne zu zögern. Auch wenn es minimal schlechter bewertet ist. Warum? Weil 47 Menschen nicht alle falsch liegen können. Weil es sich etabliert anfühlt. Weil es Vertrauen schafft.
Das ist die Macht von Social Proof. Menschen vertrauen der Meinung anderer Menschen. Wenn niemand dein Buch rezensiert hat, fragen sich potenzielle Käufer: Ist das Buch überhaupt echt? Hat es schon jemand gelesen? Warum hat sonst niemand eine Meinung dazu?
Weniger als zehn Rezensionen sind kritisch. Ab 15 bis 20 Rezensionen wirkt ein Buch deutlich vertrauenswürdiger. Ab 50 Rezensionen gilt es als etabliert. Das sind nicht nur psychologische Effekte – auch der Amazon-Algorithmus bevorzugt Bücher mit vielen Bewertungen. Sie tauchen häufiger in Suchergebnissen und Empfehlungen auf.
Das Problem: Die meisten Leser hinterlassen keine Rezension. Selbst wenn ihnen dein Buch gefallen hat. Sie denken einfach nicht daran, oder sie wissen nicht, dass es wichtig ist, oder sie haben keine Zeit. Die Rate liegt irgendwo zwischen ein und fünf Prozent. Von 100 Lesern rezensieren vielleicht drei bis fünf.
Das bedeutet, du musst aktiv werden. Du musst Menschen freundlich darum bitten, eine Rezension zu hinterlassen. Und hier ist der Trick: Es geht nicht darum, aggressiv zu betteln. Es geht darum, höflich und zur richtigen Zeit zu fragen.
Der beste Ort für diese Bitte ist am Ende deines Buches. Jeder, der bis zur letzten Seite gelesen hat, hatte offensichtlich Spaß an deinem Buch. Warum sollte diese Person sonst durchgehalten haben? Die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine positive Rezension hinterlässt, ist hoch. Du musst sie nur daran erinnern.
Schreib also am Ende deines Buches einen kurzen, freundlichen Absatz: "Hat dir dieses Buch gefallen? Ich würde mich sehr über eine kurze Rezension auf Amazon freuen. Es hilft anderen Lesern bei der Entscheidung und unterstützt mich als unabhängigen Autor enorm. Vielen Dank für deine Zeit."
Bei eBooks kannst du sogar direkt einen Link zur Rezensionsseite einfügen, damit es ganz einfach ist. Viele Leser würden gerne rezensieren, aber der Aufwand, nochmal zu Amazon zu gehen und die Seite zu finden, hält sie davon ab. Mach es ihnen leicht.
Ein anderer wichtiger Zeitpunkt ist kurz nach dem Launch. Schick deinem Launch-Team und deinen ARC-Lesern eine freundliche Erinnerung. "Falls ihr das Buch schon gelesen habt und Zeit für eine kurze Rezension hättet, würde mir das sehr helfen." Viele haben es bis dahin vielleicht schon gelesen, aber vergessen, zu rezensieren.
Auch in deinem Newsletter kannst du darum bitten, aber subtil. Nicht in jedem Newsletter, aber vielleicht eine Woche nach dem Launch. "Falls du mein Buch bereits gelesen hast und es dir gefallen hat, würde ich mich über eine Rezension freuen." Nicht fordernd, sondern dankbar im Ton.
Auf Social Media solltest du anders vorgehen. Poste nicht "Bitte rezensiert mein Buch!" Das wirkt verzweifelt. Besser: Teile Rezensionen, die du bekommen hast. Screenshot einer besonders schönen Rezension (mit Erlaubnis der Person), und schreib dazu "Ich bin überwältgt von diesem Feedback." Das zeigt anderen: Oh, Menschen rezensieren das Buch. Vielleicht sollte ich das auch tun.
Du kannst auch direkt bei Menschen nachfragen, die dir geschrieben haben. Wenn jemand dir eine E-Mail oder Nachricht schickt "Ich habe dein Buch geliebt!", dann ist das der perfekte Moment für eine persönliche Anfrage. "Das freut mich so sehr zu hören! Würdest du deine Meinung vielleicht auch auf Amazon teilen? Das würde mir wirklich viel bedeuten." Die Erfolgsquote bei solchen persönlichen Anfragen liegt bei 30 bis 50 Prozent.
Was du auf keinen Fall tun solltest: Rezensionen kaufen. Es gibt Dienste, die dir gegen Bezahlung positive Rezensionen versprechen. Das ist nicht nur gegen Amazon-Richtlinien, es ist auch leicht erkennbar. Fake-Rezensionen haben oft einen bestimmten Stil, und Amazon ist sehr gut darin geworden, sie zu erkennen und zu löschen. Im schlimmsten Fall wird dein gesamter Account gesperrt.
Auch von Familie und Freunden solltest du vorsichtig sein. Amazon erkennt, wenn Rezensionen von "bestätigten Käufern" kommen, die dieselbe Adresse oder Zahlungsmethode haben wie du. Solche Rezensionen können gelöscht werden. Wenn Familie und Freunde rezensieren wollen, sollten sie das Buch legitim kaufen und von ihrem eigenen Account aus rezensieren.
Und noch etwas sehr Wichtiges: Diskutiere niemals öffentlich mit Rezensenten. Niemals. Auch nicht, wenn die Rezension unfair ist oder die Person das Buch offensichtlich nicht verstanden hat. Eine öffentliche Diskussion lässt dich nur unprofessionell aussehen und schadet deinem Ruf mehr als jede negative Rezension.
Apropos negative Rezensionen: Sie sind unvermeidlich. Selbst die besten Bücher der Welt haben Ein-Stern-Bewertungen. Manche Menschen werden dein Buch einfach nicht mögen, und das ist okay. Tatsächlich können negative Rezensionen sogar helfen. Ein Buch mit nur Fünf-Stern-Bewertungen wirkt fake. Ein Durchschnitt von 4,2 bis 4,5 Sternen wirkt echt und trotzdem gut.
Negative Rezensionen helfen auch dabei, die falsche Zielgruppe herauszufiltern. Wenn jemand schreibt "Zu viel Romance für mich", ist das perfekt für Menschen, die genau Romance suchen. Sie sehen: Aha, das ist ein Romance-Buch, genau was ich will.
Wann solltest du bei Rezensionen eingreifen? Sehr selten. Nur wenn eine Rezension Spoiler ohne Warnung enthält (das kannst du Amazon melden), wenn sie persönlich beleidigend ist statt das Buch zu kritisieren (melden), oder wenn sie sich offensichtlich auf das falsche Buch bezieht (melden). Aber eine schlechte Meinung über dein Buch? Das musst du akzeptieren.
Setze dir Ziele für Rezensionen. "Ich will 50 Rezensionen in den ersten sechs Monaten" ist ein gutes, erreichbares Ziel. Tracke den Fortschritt. Feiere Meilensteine. Jede zehnte Rezension ist ein kleiner Erfolg.
Rezensionen sind sozialer Beweis und Algorithmus-Futter zugleich. Sie sind nicht nur nice to have, sie sind essentiell. Aktiv danach zu fragen ist nicht peinlich, es ist smart. Mach es mit Fingerspitzengefühl und Respekt, und du wirst sehen, wie sie sich nach und nach ansammeln.
Fehler 5: Du schreibst Einzeltitel statt Serien – Geld liegen lassen
Vor ein paar Monaten saß ich mit einem Selfpublisher in einem Café. Er war frustriert. "Ich verstehe das nicht", sagte er. "Ich veröffentliche jedes Jahr ein neues Buch. Die Qualität stimmt, die Cover sind gut. Aber ich dümpel bei 30, 40 Verkäufen pro Monat herum. Das reicht nicht mal, um die Kosten zu decken."
Ich fragte ihn: "Sind deine Bücher verbunden? Eine Serie?"
"Nein", sagte er. "Jedes ist eine komplett eigenständige Geschichte. Ich mag Abwechslung."
Da lag sein Problem.
Einzeltitel sind aus Marketing-Sicht eine Katastrophe. Nicht weil sie schlechter sind, sondern weil du mit jedem Buch wieder von vorne anfängst. Jeder Leser, den du gewinnst, bringt dir genau einen Verkauf. Dann ist er weg. Bis dein nächstes Buch erscheint, hat er dich vielleicht schon vergessen.
Serien funktionieren komplett anders. Wenn jemand Buch 1 liest und es liebt, kauft diese Person mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Buch 2. Und dann Buch 3. Und 4. Du gewinnst einen Leser einmal, und dieser Leser bringt dir mehrere Verkäufe. Das nennt man Read-Through, und es ist der heilige Gral des Selfpublishing.
Lass mich dir das mit Zahlen zeigen. Du investierst in Marketing für Buch 1 und gewinnst 100 Leser. Bei einem Einzeltitel sind das 100 Verkäufe, fertig. Sagen wir, dein Buch kostet 9,99 Euro und du bekommst 70 Prozent Marge, also etwa sieben Euro pro Verkauf. Das sind 700 Euro Umsatz.
Jetzt stell dir vor, du hast eine Serie mit fünf Büchern. Du bewirbst wieder Buch 1 und gewinnst dieselben 100 Leser. Aber jetzt lesen 70 Prozent davon weiter zu Buch 2. Von denen lesen 60 Prozent weiter zu Buch 3. Von denen lesen 50 Prozent weiter zu Buch 4 und 5. Am Ende hast du nicht 100 Verkäufe, sondern über 240. Das sind nicht 700 Euro Umsatz, sondern fast 1.700 Euro. Mit demselben Marketing-Aufwand.
Der Unterschied kommt daher, dass jedes Buch in einer Serie automatisch alle anderen Bücher mitverkauft. Wenn jemand Buch 3 kauft, hat diese Person auch Buch 1 und 2 gekauft. Deine Marketing-Investition zahlt sich mehrfach aus.
Hinzu kommt der Amazon-Algorithmus. Wenn viele Menschen, die Buch 1 kaufen, auch Buch 2 kaufen, zeigt Amazon bei Buch 1 an: "Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch..." und listet deine anderen Bücher. Das ist kostenlose Werbung. Jedes neue Buch promotet die alten Bücher, und umgekehrt.
Es gibt zwei Hauptarten von Serien. Die erste sind fortlaufende Handlungen mit Cliffhangern. Jedes Buch endet an einem spannenden Punkt, und du musst das nächste lesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Das funktioniert hervorragend bei Thrillern oder epischer Fantasy. Der Vorteil ist eine extrem hohe Read-Through-Rate, oft 80 bis 90 Prozent. Der Nachteil: Wenn du Buch 1 veröffentlichst, aber Buch 2 noch nicht geschrieben ist, frustrierst du Leser, die auf die Fortsetzung warten müssen.
Meine Empfehlung für diese Art Serie: Schreib mindestens drei Bücher komplett fertig, bevor du das erste veröffentlichst. Dann kannst du alle paar Monate ein neues Buch rausbringen, und Leser müssen nicht jahrelang warten.
Die zweite Art sind Serien mit abgeschlossenen Einzelbänden. Jedes Buch erzählt eine vollständige Geschichte, aber sie spielen in derselben Welt, mit denselben oder ähnlichen Charakteren, vielleicht am selben Ort. Krimiserien funktionieren oft so – verschiedene Fälle, derselbe Detektiv. Romance-Serien auch – verschiedene Paare, dieselbe Stadt.
Der Vorteil hier ist Flexibilität. Du kannst Buch 1 veröffentlichen, ohne dass Buch 2 fertig ist. Leser sind nicht frustriert, weil jede Geschichte abgeschlossen ist. Der Nachteil: Die Read-Through-Rate ist etwas niedriger, meist so 50 bis 70 Prozent.
Für Selfpublisher, die gerade starten, empfehle ich die zweite Variante. Sie gibt dir mehr Spielraum, und Leser verzeihen es eher, wenn zwischen den Büchern etwas Zeit vergeht.
Wie viele Bücher sollte eine Serie haben? Minimum drei. Weniger fühlt sich nicht wirklich nach Serie an. Der Sweet Spot liegt bei drei bis sieben Büchern. Mehr ist möglich, aber dann wird es schwierig, den Überblick zu behalten und die Qualität zu halten.
Ich höre oft das Argument: "Aber ich will nicht immer dasselbe schreiben. Ich brauche Abwechslung." Das verstehe ich. Aber hier ist der Kompromiss: Schreibe deine Serie, bis sie fertig ist. Dann kannst du etwas komplett anderes machen. Oder schreibe mehrere Serien parallel in verschiedenen Genres. Oder mache jedes Buch in der Serie so eigenständig, dass es sich frisch anfühlt, auch wenn es verbunden ist.
Was machst du, wenn du bereits einen Einzeltitel veröffentlicht hast? Schau, ob du daraus eine Serie machen kannst. Gibt es Nebenfiguren, die ihre eigene Geschichte verdienen? Kannst du ein Prequel oder Sequel schreiben? Spielt das Buch in einer Welt, die du erweitern könntest?
Ich kenne Autoren, die aus einem Einzeltitel nachträglich eine Serie gemacht haben und deren Verkäufe sich dadurch verdoppelt oder verdreifacht haben. Es ist nie zu spät.
Wenn du gerade planst, dein erstes Buch zu schreiben, denke von Anfang an in Serien. Worldbuilding, das Raum für mehrere Bücher lässt. Charaktere mit Potential für Spin-offs. Ein Ende von Buch 1, das befriedigt, aber trotzdem Raum für mehr lässt.
Es gibt auch eine bewährte Marketing-Strategie speziell für Serien: Mach Buch 1 zeitweise kostenlos oder für 0,99 Euro. Menschen probieren günstig, und wenn es ihnen gefällt, kaufen sie den Rest zum vollen Preis. Diese "First in Series Free"-Strategie funktioniert besonders gut bei Book-Promotion-Seiten wie BookBub.
Eine Warnung noch: Zwinge keine Serie, wenn die Geschichte es nicht hergibt. Leser merken, wenn künstlich gestreckt wird. Lieber eine gute Trilogie als eine verwässerte Serie mit sieben Büchern. Qualität geht immer vor Quantität.
Aber wenn du ernsthaft darüber nachdenkst, mit Selfpublishing Geld zu verdienen, kommst du um Serien nicht herum. Sie sind der Multiplikator, der aus mäßigen Einnahmen gute Einnahmen macht. Fast alle erfolgreichen Selfpublisher schreiben Serien. Das ist kein Zufall.
Fehler 6: Du gibst zu früh auf – das Durchhaltevermögen-Problem
Ich erinnere mich an eine Autorin, die mir vor zwei Jahren erzählte, dass sie mit Selfpublishing aufhört. Sie hatte ein Buch veröffentlicht, sechs Monate lang versucht, es zu bewerben, und insgesamt etwa 80 Exemplare verkauft. "Es lohnt sich einfach nicht", sagte sie. "Ich habe so viel Zeit und Geld investiert, und es passiert nichts."
Ich habe versucht, sie zu überzeugen durchzuhalten, aber sie hatte bereits aufgegeben. Ein Jahr später sah ich, dass sie ihr Buch von Amazon genommen hatte. Und das ist schade, denn wenn sie noch ein paar Monate durchgehalten hätte, mit einem zweiten Buch nachgelegt hätte, wäre die Geschichte vielleicht anders ausgegangen.
Das ist das Muster, das ich immer wieder sehe. Autoren starten mit Begeisterung. Im ersten Monat nach dem Release sind sie euphorisch über 50 Verkäufe. Im zweiten Monat sind es nur noch 20, aber okay, das ist normal. Im dritten Monat 12. Im vierten nur noch fünf oder zehn. An diesem Punkt geben die meisten auf. "Das funktioniert nicht für mich. Ich höre auf."
Was sie nicht sehen: Genau hier, an diesem Tiefpunkt, hätten sie weitermachen müssen. Die Autoren, die erfolgreich werden, sind nicht unbedingt die mit den besten Büchern oder dem größten Talent. Es sind die, die nicht aufgeben.
Ich kenne einen Autor, dessen erstes Buch im ersten Jahr 200 Exemplare verkauft hat. Nicht pro Monat, im ganzen Jahr. Er hat trotzdem weitergemacht. Hat ein zweites Buch geschrieben. Ein drittes. Heute, fünf Jahre später, hat er 15 Bücher veröffentlicht und macht damit fünfstellige Jahresumsätze. Die ersten 200 Verkäufe waren nur der Anfang.
Das Problem sind unrealistische Erwartungen. Viele Autoren glauben, sie veröffentlichen ihr Buch und werden über Nacht erfolgreich. Sie haben von den Ausnahmen gehört – dem Selfpublisher, dessen Buch viral ging, der einen Verlagsvertrag bekam, dessen Buch verfilmt wurde. Aber das sind Ausnahmen. Die Regel sieht anders aus.
Die Regel ist: Buch 1 bringt wenig Geld, oft macht man Verlust. Buch 2 läuft etwas besser. Buch 3 auch. Ab Buch 4 oder 5 beginnt sich alles zu summieren. Die Backlist generiert passives Einkommen. Der Algorithmus hat verstanden, wer deine Zielgruppe ist. Du hast eine kleine, aber treue Leserschaft aufgebaut. Und plötzlich funktioniert es.
Dieser Prozess dauert zwei bis drei Jahre. Nicht zwei bis drei Monate. Aber die meisten geben nach sechs Monaten auf, kurz bevor es funktioniert hätte.
Warum geben so viele auf? Es gibt mehrere Gründe. Einer ist Isolation. Viele Selfpublisher arbeiten alleine. Sie haben niemanden zum Austausch, niemanden, der sagt: "Das ist normal, ich kenne das auch, bleib dran." Sie denken, nur sie scheitern, während alle anderen erfolgreich sind. Aber das stimmt nicht. Fast jeder kämpft am Anfang.
Ein anderer Grund ist fehlende Erfolgsdefinition. Was bedeutet Erfolg für dich? Davon leben zu können? Dann brauchst du vielleicht fünf bis zehn Bücher und drei bis fünf Jahre. 100 Bücher pro Monat zu verkaufen? Dann bist du vielleicht schon nach einem Jahr dort. Aber wenn du kein klares Ziel hast, gibst du auf, sobald es schwierig wird.
Der dritte Grund ist finanzieller Druck. Viele Autoren investieren Geld in Cover, Lektorat, Marketing und erwarten, dass es schnell zurückkommt. Wenn das nicht passiert, können sie nicht weiter investieren und geben auf. Das verstehe ich. Aber wenn möglich, solltest du dir einen längeren Atem erlauben.
Was hilft gegen zu frühes Aufgeben?
Setze realistische Erwartungen. Nicht "Ich will Bestseller werden", sondern "Ich will in den nächsten sechs Monaten 50 Newsletter-Abonnenten gewinnen" oder "Ich will 15 ehrliche Rezensionen sammeln" oder "Ich will konstant einen Blogpost pro Woche schreiben". Kleine, erreichbare Ziele. Und feiere jeden kleinen Erfolg.
Finde eine Community. Facebook-Gruppen für Selfpublisher, der Selfpublisher-Verband, lokale Schreibgruppen. Tausche dich mit Gleichgesinnten aus. Du wirst schnell merken: Alle haben dieselben Probleme, Zweifel, Rückschläge. Du bist nicht alleine.
Tracke deine Fortschritte. Ein einfaches Excel-Sheet mit monatlichen Verkaufszahlen, Rezensionen, Newsletter-Abonnenten. Schau es nicht jeden Tag an, das macht verrückt. Aber einmal im Monat. Du wirst sehen: Auch wenn es sich nicht so anfühlt, du machst Fortschritte. Langsam, aber stetig.
Plane langfristig. Frag dich nicht "Wie wird mein Buch in einem Monat laufen?", sondern "Wo will ich in drei Jahren sein?" Wenn die Antwort ist "Ich will fünf Bücher veröffentlicht haben und damit 500 Euro im Monat verdienen", dann weißt du, was du tun musst. Reverse Engineering deines Erfolgs.
Und hier ist etwas, das ich allen Selfpublishern sage, die ans Aufgeben denken: Die Sunk Cost Fallacy. Nur weil du schon viel investiert hast, heißt das nicht, dass du weitermachen musst, wenn es dich unglücklich macht. Wenn Schreiben und Veröffentlichen dir die Freude raubt, wenn es deine mentale Gesundheit belastet, dann ist es okay aufzuhören. Das ist keine Schwäche, das ist Selbstfürsorge.
Aber wenn der einzige Grund zum Aufgeben ist, dass die Verkäufe noch nicht da sind, wo du sie haben willst, dann halte durch. Gib dir noch ein Jahr. Schreib noch ein Buch. Versuch noch eine Marketing-Strategie.
Die meisten Selfpublisher, die aufgeben, tun es genau in dem Moment, wo es anfangen würde zu funktionieren. Sei nicht einer von ihnen.
Fehler 7: Du ignorierst die Bedeutung von Rezensionen – der Social Proof-Mangel
Ich mache manchmal ein Experiment. Ich gehe zu Amazon und suche nach Büchern in einem bestimmten Genre. Dann schaue ich mir zwei Bücher an, die ähnlich aussehen – gleiches Genre, ähnliches Cover, ähnlicher Preis. Der einzige Unterschied: Buch A hat drei Rezensionen mit 4,3 Sternen. Buch B hat 47 Rezensionen mit 4,2 Sternen.
Welches würde ich kaufen? Buch B, ohne zu zögern. Auch wenn es minimal schlechter bewertet ist. Warum? Weil 47 Menschen nicht alle falsch liegen können. Weil es sich etabliert anfühlt. Weil es Vertrauen schafft.
Das ist die Macht von Social Proof. Menschen vertrauen der Meinung anderer Menschen. Wenn niemand dein Buch rezensiert hat, fragen sich potenzielle Käufer: Ist das Buch überhaupt echt? Hat es schon jemand gelesen? Warum hat sonst niemand eine Meinung dazu?
Weniger als zehn Rezensionen sind kritisch. Ab 15 bis 20 Rezensionen wirkt ein Buch deutlich vertrauenswürdiger. Ab 50 Rezensionen gilt es als etabliert. Das sind nicht nur psychologische Effekte – auch der Amazon-Algorithmus bevorzugt Bücher mit vielen Bewertungen. Sie tauchen häufiger in Suchergebnissen und Empfehlungen auf.
Das Problem: Die meisten Leser hinterlassen keine Rezension. Selbst wenn ihnen dein Buch gefallen hat. Sie denken einfach nicht daran, oder sie wissen nicht, dass es wichtig ist, oder sie haben keine Zeit. Die Rate liegt irgendwo zwischen ein und fünf Prozent. Von 100 Lesern rezensieren vielleicht drei bis fünf.
Das bedeutet, du musst aktiv werden. Du musst Menschen freundlich darum bitten, eine Rezension zu hinterlassen. Und hier ist der Trick: Es geht nicht darum, aggressiv zu betteln. Es geht darum, höflich und zur richtigen Zeit zu fragen.
Der beste Ort für diese Bitte ist am Ende deines Buches. Jeder, der bis zur letzten Seite gelesen hat, hatte offensichtlich Spaß an deinem Buch. Warum sollte diese Person sonst durchgehalten haben? Die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine positive Rezension hinterlässt, ist hoch. Du musst sie nur daran erinnern.
Schreib also am Ende deines Buches einen kurzen, freundlichen Absatz: "Hat dir dieses Buch gefallen? Ich würde mich sehr über eine kurze Rezension auf Amazon freuen. Es hilft anderen Lesern bei der Entscheidung und unterstützt mich als unabhängigen Autor enorm. Vielen Dank für deine Zeit."
Bei eBooks kannst du sogar direkt einen Link zur Rezensionsseite einfügen, damit es ganz einfach ist. Viele Leser würden gerne rezensieren, aber der Aufwand, nochmal zu Amazon zu gehen und die Seite zu finden, hält sie davon ab. Mach es ihnen leicht.
Ein anderer wichtiger Zeitpunkt ist kurz nach dem Launch. Schick deinem Launch-Team und deinen ARC-Lesern eine freundliche Erinnerung. "Falls ihr das Buch schon gelesen habt und Zeit für eine kurze Rezension hättet, würde mir das sehr helfen." Viele haben es bis dahin vielleicht schon gelesen, aber vergessen, zu rezensieren.
Auch in deinem Newsletter kannst du darum bitten, aber subtil. Nicht in jedem Newsletter, aber vielleicht eine Woche nach dem Launch. "Falls du mein Buch bereits gelesen hast und es dir gefallen hat, würde ich mich über eine Rezension freuen." Nicht fordernd, sondern dankbar im Ton.
Auf Social Media solltest du anders vorgehen. Poste nicht "Bitte rezensiert mein Buch!" Das wirkt verzweifelt. Besser: Teile Rezensionen, die du bekommen hast. Screenshot einer besonders schönen Rezension (mit Erlaubnis der Person), und schreib dazu "Ich bin überwältgt von diesem Feedback." Das zeigt anderen: Oh, Menschen rezensieren das Buch. Vielleicht sollte ich das auch tun.
Du kannst auch direkt bei Menschen nachfragen, die dir geschrieben haben. Wenn jemand dir eine E-Mail oder Nachricht schickt "Ich habe dein Buch geliebt!", dann ist das der perfekte Moment für eine persönliche Anfrage. "Das freut mich so sehr zu hören! Würdest du deine Meinung vielleicht auch auf Amazon teilen? Das würde mir wirklich viel bedeuten." Die Erfolgsquote bei solchen persönlichen Anfragen liegt bei 30 bis 50 Prozent.
Was du auf keinen Fall tun solltest: Rezensionen kaufen. Es gibt Dienste, die dir gegen Bezahlung positive Rezensionen versprechen. Das ist nicht nur gegen Amazon-Richtlinien, es ist auch leicht erkennbar. Fake-Rezensionen haben oft einen bestimmten Stil, und Amazon ist sehr gut darin geworden, sie zu erkennen und zu löschen. Im schlimmsten Fall wird dein gesamter Account gesperrt.
Auch von Familie und Freunden solltest du vorsichtig sein. Amazon erkennt, wenn Rezensionen von "bestätigten Käufern" kommen, die dieselbe Adresse oder Zahlungsmethode haben wie du. Solche Rezensionen können gelöscht werden. Wenn Familie und Freunde rezensieren wollen, sollten sie das Buch legitim kaufen und von ihrem eigenen Account aus rezensieren.
Und noch etwas sehr Wichtiges: Diskutiere niemals öffentlich mit Rezensenten. Niemals. Auch nicht, wenn die Rezension unfair ist oder die Person das Buch offensichtlich nicht verstanden hat. Eine öffentliche Diskussion lässt dich nur unprofessionell aussehen und schadet deinem Ruf mehr als jede negative Rezension.
Apropos negative Rezensionen: Sie sind unvermeidlich. Selbst die besten Bücher der Welt haben Ein-Stern-Bewertungen. Manche Menschen werden dein Buch einfach nicht mögen, und das ist okay. Tatsächlich können negative Rezensionen sogar helfen. Ein Buch mit nur Fünf-Stern-Bewertungen wirkt fake. Ein Durchschnitt von 4,2 bis 4,5 Sternen wirkt echt und trotzdem gut.
Negative Rezensionen helfen auch dabei, die falsche Zielgruppe herauszufiltern. Wenn jemand schreibt "Zu viel Romance für mich", ist das perfekt für Menschen, die genau Romance suchen. Sie sehen: Aha, das ist ein Romance-Buch, genau was ich will.
Wann solltest du bei Rezensionen eingreifen? Sehr selten. Nur wenn eine Rezension Spoiler ohne Warnung enthält (das kannst du Amazon melden), wenn sie persönlich beleidigend ist statt das Buch zu kritisieren (melden), oder wenn sie sich offensichtlich auf das falsche Buch bezieht (melden). Aber eine schlechte Meinung über dein Buch? Das musst du akzeptieren.
Setze dir Ziele für Rezensionen. "Ich will 50 Rezensionen in den ersten sechs Monaten" ist ein gutes, erreichbares Ziel. Tracke den Fortschritt. Feiere Meilensteine. Jede zehnte Rezension ist ein kleiner Erfolg.
Rezensionen sind sozialer Beweis und Algorithmus-Futter zugleich. Sie sind nicht nur nice to have, sie sind essentiell. Aktiv danach zu fragen ist nicht peinlich, es ist smart. Mach es mit Fingerspitzengefühl und Respekt, und du wirst sehen, wie sie sich nach und nach ansammeln.
Zusammenfassung: Dein Selfpublishing-Erfolgsplan
Du hast jetzt die sieben häufigsten Fehler kennengelernt, die Selfpublisher machen. Lass sie uns nochmal kurz durchgehen.
Fehler eins: Du vernachlässigst dein Cover. Die Lösung: Investiere in einen professionellen Designer oder kaufe ein hochwertiges Premade. Das ist keine Stelle zum Sparen.
Fehler zwei: Du veröffentlichst ohne Lektorat und Korrektorat. Die Lösung: Mindestens ein Korrektorat ist Pflicht. Qualität ist nicht verhandelbar.
Fehler drei: Du startest mit Marketing erst nach der Veröffentlichung. Die Lösung: Beginne drei Monate vor dem Release mit Pre-Launch-Marketing.
Fehler vier: Deine Buchbeschreibung und Keywords sind lieblos. Die Lösung: Lerne, wie man Verkaufstexte schreibt, und investiere Zeit in Keyword-Recherche.
Fehler fünf: Du schreibst Einzeltitel statt Serien. Die Lösung: Denke von Anfang an in Serien, mindestens drei Bücher.
Fehler sechs: Du gibst zu früh auf. Die Lösung: Plane für zwei bis drei Jahre, nicht für zwei bis drei Monate. Durchhalten lohnt sich.
Fehler sieben: Du ignorierst Rezensionen. Die Lösung: Frag aktiv danach, höflich und zur richtigen Zeit.
Das Wichtigste daran: Du musst nicht perfekt sein. Du musst nur diese größten Fehler vermeiden. Jeder dieser Fehler kann dich Hunderte von Verkäufen kosten. Oder umgekehrt: Jeder Fehler, den du vermeidest, bringt dir Hunderte zusätzliche Verkäufe.
Die Reihenfolge, in der du sie angehst, ist auch wichtig. Manche Fehler musst du vor der Veröffentlichung beheben, andere danach.
Bevor du veröffentlichst: Professionelles Cover besorgen. Lektorat und Korrektorat machen lassen. Buchbeschreibung optimieren. Keywords recherchieren. Pre-Launch-Marketing starten, am besten drei Monate vorher.
Bei der Veröffentlichung: ARC-Rezensionen gesammelt haben. Launch-Plan umsetzen. Social Media und Newsletter aktivieren.
Nach der Veröffentlichung: Kontinuierlich Marketing betreiben. Aktiv Rezensionen sammeln. An Buch 2 der Serie arbeiten. Durchhalten, auch wenn es schwierig wird.
Das Mindset, das du brauchst, ist das eines Unternehmers, nicht eines Hobbyisten. Selfpublishing ist ein Business. Behandle es professionell. Investiere Zeit oder Geld oder beides. Lerne kontinuierlich. Erwarte Arbeit, nicht Magie.
Erfolg im Selfpublishing ist keine Glückssache. Es ist auch kein Talent-Contest. Die erfolgreichsten Selfpublisher sind nicht unbedingt die besten Schriftsteller. Es sind die, die diese sieben Fehler vermieden haben. Die durchgehalten haben. Die in Qualität investiert haben. Die verstanden haben, dass es ein Marathon ist.
Der Unterschied zwischen Scheitern und Erfolg liegt oft nur darin: Hat diese Fehler gemacht vs. hat sie vermieden.
Welcher dieser sieben Fehler betrifft dich gerade am meisten? Wähl einen aus. Nur einen. Behebe ihn diese Woche. Dann den nächsten. Dann den übernächsten. Perfekt muss es nicht sein. Aber besser als vorher.
Und wenn du gerade überlegst aufzugeben, lies nochmal Fehler sechs. Die meisten geben genau dann auf, wenn sie kurz vor dem Durchbruch stehen. Sei nicht einer von ihnen.
Selfpublishing ist herausfordernd. Aber es ist auch unglaublich befriedigend. Die Kontrolle über deine eigene Karriere zu haben. Deine Geschichten mit der Welt zu teilen. Von deiner Leidenschaft zu leben. Das ist möglich. Nicht über Nacht, nicht ohne Arbeit. Aber möglich.
Diese sieben Fehler zu vermeiden ist dein erster Schritt dahin. Fang heute an.