Newsletter für Autoren: In 5 Schritten zur eigenen Community

Newsletter für Autoren: In 5 Schritten zur eigenen Community

Newsletter für Autoren: In 5 Schritten zur eigenen Community

Wenn ich mit Autoren spreche und sie frage, was ihr wertvollstes Marketing-Tool ist, höre ich oft: Social Media. Instagram, TikTok, vielleicht Facebook. Das sind die Antworten, die ich erwarte. Aber wenn ich mit den wirklich erfolgreichen Selfpublishern spreche – denjenigen, die konstant vier- oder fünfstellige Umsätze machen – höre ich etwas anderes: Newsletter.

Das klingt fast altmodisch, oder? In einer Welt von Reels, Stories und viralen TikToks soll eine schnöde E-Mail das wichtigste Marketing-Werkzeug sein? Ja. Genau das. Und es gibt sehr gute Gründe dafür.

Dein Instagram-Account kann morgen gesperrt werden, ohne Vorwarnung, ohne Erklärung. Ich habe es bei Autoren erlebt. Jahre des Community-Aufbaus, 10.000 Follower, einfach weg. TikTok kann seinen Algorithmus ändern, und plötzlich sieht niemand mehr deine Videos. Facebook kann entscheiden, dass organische Reichweite noch weiter gedrosselt wird. Du hast keine Kontrolle darüber.

Aber deine E-Mail-Liste gehört dir. Wirklich dir. Niemand kann sie dir wegnehmen. Kein Algorithmus entscheidet, wer deine Nachricht sieht. Wenn du einen Newsletter an 1.000 Abonnenten schickst, landet er in 1.000 Postfächern. Okay, nicht alle werden ihn öffnen, aber die Chance ist da. Und das ist unbezahlbar.

Lass mich dir noch eine Zahl geben: Wenn du ein neues Buch launcht und einen Newsletter an deine Liste schickst, kaufen erfahrungsgemäß zehn bis dreißig Prozent deiner Abonnenten dieses Buch. Lies das nochmal. Zehn bis dreißig Prozent. Das ist eine Conversion-Rate, von der du auf Social Media nur träumen kannst. Wenn du also 1.000 Newsletter-Abonnenten hast, bedeutet das 100 bis 300 garantierte Verkäufe am Launch-Tag. Das kann dein Buch direkt in die Bestseller-Listen katapultieren.

Aber hier ist die Sache: Eine Newsletter-Liste baut man nicht über Nacht auf. Es dauert Monate, manchmal Jahre. Deshalb musst du heute anfangen. Nicht nächste Woche, nicht wenn dein Buch fertig ist. Heute. Und ich zeige dir genau, wie.

Schritt 1: Die richtige Newsletter-Plattform wählen

Bevor du auch nur einen einzigen Abonnenten gewinnst, brauchst du eine Plattform, über die du deine Newsletter verschicken kannst. Du kannst das nicht über dein normales Gmail- oder Outlook-Konto machen. Das würde technisch nicht funktionieren und gegen Anti-Spam-Gesetze verstoßen. Du brauchst einen professionellen Newsletter-Dienst.

Die gute Nachricht: Die meisten dieser Dienste sind für kleine Listen kostenlos. Erst wenn du mehr als 1.000 oder 2.000 Abonnenten hast, musst du anfangen zu bezahlen. Und selbst dann reden wir von 10 bis 30 Euro im Monat. Das ist überschaubar.

Es gibt dutzende Anbieter, aber für Autoren haben sich im Wesentlichen drei herauskristallisiert: MailerLite, ConvertKit und MailChimp. Lass mich dir die Unterschiede erklären.

MailerLite ist das, was ich den meisten Anfängern empfehle. Die Oberfläche ist intuitiv, nicht überladen, und du findest dich schnell zurecht. Die kostenlose Version erlaubt bis zu 1.000 Abonnenten und 12.000 E-Mails pro Monat, was für den Start mehr als genug ist. Du kannst Anmeldeformulare erstellen, automatisierte E-Mail-Serien aufsetzen und natürlich Newsletter verschicken. Die Preise, wenn du dann irgendwann zahlst, sind fair und transparent.

ConvertKit ist etwas teurer, hat aber mehr Features und ist speziell für Creator entwickelt worden – also perfekt für Autoren. Die Oberfläche ist etwas komplexer, aber dafür hast du mehr Möglichkeiten bei der Segmentierung und Automatisierung. Viele professionelle Autoren schwören auf ConvertKit, weil es einfach mehr kann, wenn deine Liste wächst. Die kostenlose Version gibt es bis 1.000 Abonnenten.

MailChimp kennst du vielleicht. Es ist einer der ältesten und bekanntesten Dienste. Früher war es die erste Wahl für viele, aber ehrlich gesagt ist es mittlerweile etwas überholt und auch komplizierter geworden. Die kostenlose Version ist auf 500 Abonnenten begrenzt. Ich würde es nur wählen, wenn du aus irgendeinem Grund bereits einen Account hast.

Meine klare Empfehlung für dich als Autor, der gerade startet: MailerLite. Einfach, kostenlos bis 1.000 Abonnenten, alles was du brauchst. Du kannst immer noch später zu ConvertKit wechseln, wenn deine Liste wächst und du mehr Funktionen brauchst. Aber für den Anfang ist MailerLite perfekt.

Die Einrichtung dauert zehn Minuten. Du gehst auf die Website, registrierst dich mit deiner E-Mail-Adresse, bestätigst deinen Account, und schon kannst du loslegen. Sie führen dich durch die ersten Schritte, es ist wirklich selbsterklärend. Und falls du doch irgendwo hängst, haben alle diese Dienste ausführliche Tutorials und Hilfebereiche.

Schritt 2: Deinen Leadmagnet erstellen

Jetzt hast du eine Newsletter-Plattform. Aber warum sollte jemand deinen Newsletter abonnieren? "Um Updates über meine Bücher zu bekommen" ist keine überzeugende Antwort. Menschen bekommen täglich dutzende E-Mails. Ihr Postfach ist übervoll. Sie geben ihre E-Mail-Adresse nicht leichtfertig her.

Du brauchst einen Anreiz. Etwas, das so wertvoll ist, dass Menschen bereit sind, ihre E-Mail-Adresse dafür zu geben. Das nennt man im Marketing einen Leadmagnet oder auch Reader Magnet, wenn wir spezifisch über Autoren sprechen.

Für Belletristik-Autoren ist der klassische Leadmagnet eine kostenlose Kurzgeschichte. Idealerweise spielt diese in derselben Welt wie dein Hauptwerk, mit Charakteren, die deine Leser kennen oder kennenlernen werden. Wenn du eine Fantasy-Serie über eine Magierin schreibst, könnte deine Kurzgeschichte von ihr handeln, bevor die Hauptgeschichte beginnt. Eine Origin Story. Oder eine Szene aus der Perspektive eines Nebencharakters.

Die Kurzgeschichte muss nicht lang sein. 5.000 bis 15.000 Wörter sind völlig ausreichend. Das ist überschaubar zu schreiben, aber lang genug, dass es sich wie ein echtes Geschenk anfühlt. Wichtig ist, dass die Geschichte gut ist. Das ist der erste Eindruck, den potenzielle Leser von deinem Schreiben bekommen. Wenn deine kostenlose Kurzgeschichte sie nicht überzeugt, werden sie dein Buch nicht kaufen.

Wenn du noch kein fertiges Buch hast, kannst du auch die ersten drei Kapitel deines Romans als Leadmagnet anbieten. Oder ein Prequel-Kapitel. Oder eine Sammlung von Kurzgeschichten, die du über die Jahre geschrieben hast. Hauptsache, es ist etwas Substanzielles.

Für Sachbuch-Autoren funktionieren andere Formate besser. Eine Checkliste. Ein Workbook. Ein Guide. Etwas, das dem Leser einen konkreten Mehrwert bietet und direkt umsetzbar ist. Wenn du ein Buch über Produktivität schreibst, könnte dein Leadmagnet eine "30-Tage-Produktivitäts-Challenge mit täglichen Aufgaben" sein. Wenn du über Finanzen schreibst, vielleicht ein "Budget-Planer Template" oder eine "Checkliste für die erste Steuererklärung".

Das Schöne an Sachbuch-Leadmagnets ist, dass sie oft einfacher zu erstellen sind als eine Kurzgeschichte. Eine Checkliste kann in ein paar Stunden fertig sein. Ein mehrseitiges PDF mit einem Guide dauert vielleicht einen Tag. Das ist eine überschaubare Investition für etwas, das dir über Jahre hinweg Abonnenten bringen wird.

Wie erstellst du das technisch? Für Belletristik: Schreibe deine Kurzgeschichte in Word, exportiere sie als ePub mit einem kostenlosen Tool wie Calibre, und schon hast du ein eBook. Für Sachbücher: Gestalte dein PDF in Canva, das ist kostenlos und hat tausende Vorlagen. Du musst kein Grafikdesign-Profi sein, um etwas Ansprechendes zu erstellen.

Gib deinem Leadmagnet einen verlockenden Titel. Nicht "Kostenlose Kurzgeschichte", sondern "Die geheime Vorgeschichte von [Charakter]: Erfahre, was wirklich in der Nacht von..." Nicht "Marketing-Tipps", sondern "Die 7 häufigsten Marketing-Fehler von Selfpublishern (und wie du sie vermeidest)". Mach Menschen neugierig.

Schritt 3: Anmeldeformulare strategisch platzieren

Du hast deinen Leadmagnet. Jetzt brauchst du einen Weg, wie Menschen sich dafür anmelden können. Das geschieht über ein Anmeldeformular, und hier ist wichtig: Dieses Formular muss an den richtigen Stellen sichtbar sein.

Der wichtigste Ort ist deine Website. Falls du noch keine hast, ist jetzt der Moment gekommen, eine zu erstellen. Das muss keine hochkomplexe Seite mit dutzenden Unterseiten sein. Eine einfache WordPress-Seite reicht völlig. Es gibt kostenlose oder sehr günstige Hosting-Anbieter wie Ionos, Strato oder ALL-INKL, und WordPress selbst ist kostenlos.

Auf deiner Homepage sollte das Anmeldeformular prominent platziert sein. Ich meine damit wirklich prominent. Nicht irgendwo am Ende der Seite versteckt, sondern im oberen Bereich, wo es jeder sieht, der die Seite besucht. Ein großer, klarer Call-to-Action: "Hol dir meine kostenlose Kurzgeschichte" mit einem Eingabefeld für Name und E-Mail-Adresse und einem Button "Jetzt herunterladen".

Du kannst auch Pop-ups nutzen. Ja, ich weiß, Pop-ups können nervig sein. Aber sie funktionieren. Wenn jemand eine Weile auf deiner Seite verbringt und dann die Seite verlassen will, kann ein sogenanntes Exit-Intent-Pop-up erscheinen: "Warte! Bevor du gehst, hol dir noch meine kostenlose Kurzgeschichte." Das fängt Menschen ein, die sonst einfach verschwunden wären.

MailerLite und die anderen Newsletter-Dienste bieten alle eingebaute Tools, um solche Formulare und Pop-ups zu erstellen. Du brauchst keine Programmierkenntnisse. Du wählst ein Template, passt die Texte und Farben an, fügst es deiner Website hinzu. Fertig.

Der zweite wichtige Ort ist Social Media. In deiner Instagram-Bio, deinem TikTok-Profil, deiner Facebook-Seite sollte ein Link zu deiner Newsletter-Anmeldeseite stehen. Da du in den meisten Profilen nur einen Link setzen kannst, nutze Tools wie Linktree oder Beacons. Die erstellen eine einfache Landing-Page mit mehreren Links – zu deinen Büchern, zu deinem Newsletter, zu deinen anderen Kanälen.

Poste regelmäßig auf Social Media über deinen Leadmagnet. Nicht jeden Tag, das wäre zu viel. Aber einmal die Woche oder alle zwei Wochen kannst du erinnern: "Falls du meine kostenlose Kurzgeschichte noch nicht gelesen hast, hier ist der Link." Oder du baust es spielerisch ein: "Ich bekomme oft gefragt, wie [Charakter] zu [ihrer Fähigkeit] gekommen ist. Die Antwort steht in meiner kostenlosen Prequel-Geschichte – Link in Bio!"

Der dritte und vielleicht effektivste Ort ist das Ende deines Buches. Jeder, der dein Buch bis zur letzten Seite gelesen hat, ist bereits ein Fan. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person deinen Newsletter abonnieren möchte, ist extrem hoch. Schreibe also am Ende deines Buches einen kurzen Absatz:

"Hat dir dieses Buch gefallen? Dann melde dich für meinen Newsletter an und erhalte eine exklusive Bonusgeschichte, die in derselben Welt spielt. Außerdem erfährst du als Erstes von neuen Veröffentlichungen und bekommst gelegentlich exklusive Einblicke in meinen Schreibprozess. Kein Spam, versprochen. Melde dich hier an: [Link]"

Und dann gibt es noch Plattformen wie BookFunnel und StoryOrigin, die speziell dafür gemacht sind, Reader Magnets zu verbreiten. Dort lädst du deine kostenlose Kurzgeschichte hoch, und andere Autoren können sie in ihren Newslettern empfehlen. Im Gegenzug empfiehlst du deren Leadmagnets in deinem Newsletter. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen, bei dem alle profitieren.

Auf BookFunnel gibt es außerdem Group Promos – Sammlungen von kostenlosen Büchern zu einem bestimmten Thema. "20 kostenlose Fantasy-Kurzgeschichten" oder "Die besten kostenlosen Krimis des Jahres". Du kannst dein Buch in solche Sammlungen einreichen, und plötzlich sehen es tausende Menschen, die sonst nie von dir gehört hätten.

Schritt 4: Deine Welcome-Serie aufbauen

Jemand hat sich für deinen Newsletter angemeldet. Glückwunsch! Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit. Denn der erste Eindruck entscheidet, ob diese Person ein engagierter Abonnent wird oder sich nach der ersten E-Mail nie wieder für deine Nachrichten interessiert.

Die meisten Autoren machen folgenden Fehler: Sie schicken die E-Mail mit dem Leadmagnet, und dann passiert wochenlang nichts. Der neue Abonnent wartet, vergisst dich langsam, und wenn dann irgendwann dein nächster Newsletter kommt, fragt sich die Person: "Wer war das nochmal? Warum bekomme ich das?"

Besser ist eine Welcome-Serie. Das ist eine Reihe von automatisierten E-Mails, die neue Abonnenten in den ersten Tagen und Wochen bekommen. Diese Serie hat zwei Ziele: Sie baut eine Beziehung auf, und sie stellt sicher, dass der Abonnent dich nicht vergisst.

Wie viele E-Mails sollte die Serie haben? Ich empfehle fünf bis sieben. Das reicht, um alles Wichtige zu vermitteln, ohne zu überwältigen. Und wie oft sollten diese E-Mails kommen? Die erste sofort, die zweite nach einem Tag, die dritte nach zwei weiteren Tagen, dann alle drei bis vier Tage eine. So bleibt es interessant, ohne aufdringlich zu sein.

Lass mich dir zeigen, wie eine gute Welcome-Serie aussehen könnte.

E-Mail 1 – Sofort nach Anmeldung: Der Leadmagnet. Das ist die E-Mail, die den versprochenen Download-Link enthält. Kurz, freundlich, on point. "Hallo [Name], danke dass du dich angemeldet hast! Hier ist deine kostenlose Kurzgeschichte: [Link]. Viel Spaß beim Lesen! Bis bald, [Dein Name]." Fertig. Keine langen Erklärungen, sie wollen einfach nur ihr Geschenk.

E-Mail 2 – Ein Tag später: Wer bist du? Jetzt ist Zeit, dich vorzustellen. Erzähle deine Geschichte. Wie bist du zum Schreiben gekommen? Was treibt dich an? Was können Abonnenten von dir erwarten? Sei persönlich, sei echt. "Ich bin [Name], und ich schreibe seit [Jahren] über [Thema]. Angefangen hat alles, als... Was du von diesem Newsletter erwarten kannst: Geschichten aus meinem Schreiballtag, Updates zu neuen Büchern, und ab und zu exklusive Inhalte, die es nirgendwo anders gibt."

E-Mail 3 – Drei Tage nach Anmeldung: Deine Bücher. Stelle deine veröffentlichten Werke vor. Nicht mit einem aggressiven "Kauf jetzt!", sondern informativ. "Falls du mehr von mir lesen möchtest, hier sind meine Bücher: [Titel 1] ist ein [Genre] über [kurze Beschreibung]. [Titel 2] ist..." Wenn du noch keine Bücher veröffentlicht hast, erzähle von deinem aktuellen Projekt. "Ich arbeite gerade an einem Roman über..."

E-Mail 4 – Drei Tage später: Wertvoller Content. Teile etwas Hilfreiches oder Unterhaltsames. Für Belletristik-Autoren könnte das ein Blick hinter die Kulissen sein – wie du deine Charaktere entwickelst, wo du Inspiration findest, ein besonders schwieriger Moment beim Schreiben. Für Sachbuch-Autoren ein nützlicher Tipp oder eine Ressource. Diese E-Mail zeigt: Dein Newsletter hat Mehrwert, es geht nicht nur um Verkaufen.

E-Mail 5 – Drei Tage später: Frag nach Feedback. "Ich würde gerne mehr über dich erfahren. Was interessiert dich am meisten? Welche Art von Content würdest du gerne in meinem Newsletter sehen? Antworte einfach auf diese E-Mail." Das fördert Interaktion und gibt dir wertvolle Einblicke in deine Zielgruppe.

E-Mail 6 – Vier Tage später: Social Media und Community. "Falls du mir auch auf Instagram/TikTok/Facebook folgen möchtest, hier sind meine Profile: [Links]. Dort teile ich täglich Einblicke in meinen Schreiballtag." Das vernetzt deine verschiedenen Kanäle.

E-Mail 7 – Eine Woche später: Übergang zum regulären Newsletter. "Ab jetzt bekommst du meinen regulären Newsletter, der [Frequenz] erscheint. Ich freue mich, dass du dabei bist!" Und dann geht die Person automatisch in deine normale Newsletter-Liste über.

Diese Welcome-Serie musst du nur einmal schreiben. Dann läuft sie automatisch für jeden neuen Abonnenten. Das spart dir unglaublich viel Zeit und stellt sicher, dass jeder neue Abonnent die gleiche positive Erfahrung macht.

In MailerLite oder ConvertKit gibt es dafür Automation-Funktionen. Du erstellst einen Workflow: "Wenn jemand sich anmeldet, schicke E-Mail 1 sofort, E-Mail 2 nach 24 Stunden, E-Mail 3 nach 72 Stunden..." und so weiter. Das Tool erledigt dann alles automatisch.

Schritt 5: Regelmäßigen Content planen und umsetzen

Die Welcome-Serie ist abgeschlossen. Deine Abonnenten sind warmgelaufen. Jetzt beginnt der langfristige Teil: regelmäßig wertvolle Newsletter zu schreiben, die Menschen tatsächlich lesen wollen.

Das ist der Punkt, wo viele Autoren ins Stolpern geraten. Sie wissen nicht, was sie schreiben sollen. Sie starten motiviert, schicken ein paar Newsletter, und dann versandet es. Monate vergehen, bis sie sich wieder melden. Das ist der sicherste Weg, Abonnenten zu verlieren oder zumindest deren Interesse zu verlieren.

Regelmäßigkeit ist wichtiger als Häufigkeit. Es ist besser, einmal im Monat einen guten Newsletter zu schicken, den du auch durchhalten kannst, als wöchentlich zu starten und nach vier Wochen aufzugeben. Sei realistisch mit dir selbst. Wie viel Zeit kannst und willst du investieren?

Für die meisten Autoren, besonders am Anfang, ist ein monatlicher Newsletter ein guter Rhythmus. Das ist machbar, ohne zu viel Druck zu erzeugen, und es hält dich in Erinnerung, ohne zu nerven. Wenn du mehr schreiben kannst und möchtest – zweiwöchentlich oder sogar wöchentlich – großartig. Aber fang lieber konservativ an.

Jetzt die große Frage: Worüber schreibst du? Hier ist die Antwort, die du vielleicht nicht hören willst: Es gibt kein Patentrezept. Jeder Autor ist anders, jede Zielgruppe ist anders. Aber ich kann dir ein Framework geben, das funktioniert.

Die 80/20-Regel. 80 Prozent deines Newsletters sollten Mehrwert bieten – Unterhaltung, Information, Inspiration. Nur 20 Prozent sollten direkt etwas verkaufen oder promoten. Das bedeutet: Von fünf Newslettern dreht sich vielleicht einer um "Mein neues Buch ist raus, hier kannst du es kaufen". Die anderen vier bieten etwas anderes.

Was könnte das sein? Lass mich dir ein paar Ideen geben.

Persönliche Updates aus deinem Schreiballtag. "Diese Woche habe ich 10.000 Wörter geschrieben und dann 9.000 davon gelöscht. Hier ist, was ich daraus gelernt habe..." Menschen lieben diese Einblicke. Sie fühlen sich verbunden mit dir als Person, nicht nur als Autor.

Behind-the-Scenes zu deinem aktuellen Projekt. "Mein neuer Roman spielt in [Ort], und letzte Woche war ich dort für Recherche. Hier sind drei interessante Dinge, die ich entdeckt habe..." Das macht neugierig auf das kommende Buch, ohne aggressiv zu werben.

Charaktervorstellungen oder Weltenbau. "Heute möchte ich euch [Charakter] näherbringen. Hier sind fünf Dinge, die ihr nicht über sie wisst..." Das funktioniert besonders gut für Fantasy- oder Science-Fiction-Autoren mit komplexen Welten.

Lesetipps und Empfehlungen. "Ich habe gerade [Buch] gelesen und bin begeistert. Falls du [Genre] magst, solltest du es dir ansehen." Das zeigt, dass du Teil einer größeren Community bist, und Menschen schätzen ehrliche Empfehlungen.

Schreibtipps oder Lessons Learned. "Die größte Schreibblockade meines Lebens und wie ich sie überwunden habe." Das ist nicht nur für andere Autoren interessant, sondern für alle, die sich für den Schreibprozess interessieren.

Persönliche Geschichten, die thematisch zu deinem Buch passen. Wenn du Krimis schreibst, vielleicht eine wahre Geschichte über eine mysteriöse Begegnung, die du mal hattest. Wenn du Romance schreibst, eine süße Anekdote über Liebe. Menschen verbinden sich mit Geschichten.

Exklusive Snippets. Ein Absatz aus deinem Work-in-Progress. Eine Szene, die es nicht ins finale Buch geschafft hat. Ein alternatives Ende. Das gibt Abonnenten das Gefühl, etwas Besonderes zu bekommen.

Du musst nicht jedes Mal etwas Neues erfinden. Entwickle wiederkehrende Formate. "Monatlicher Schreibupdate" am Anfang jedes Newsletters. "Lesempfehlung des Monats" am Ende. "Character Spotlight" jeden dritten Newsletter. Das gibt Struktur und macht es dir leichter, Content zu planen.

Und hier ist der vielleicht wichtigste Tipp: Schreibe, wie du sprichst. Dein Newsletter ist keine formale Geschäftskorrespondenz. Es ist eine persönliche Nachricht an Menschen, die sich für dich und deine Arbeit interessieren. Sei locker, sei du selbst. Wenn du Humor hast, lass ihn durchscheinen. Wenn du nachdenklich bist, zeig es. Authentizität schlägt Perfektion.

Die Länge? Das ist dir überlassen. Manche Newsletter sind kurz – drei, vier Absätze. Andere sind lang – 1.000 Wörter oder mehr. Beides funktioniert, solange der Content gut ist. Teste, was deine Abonnenten bevorzugen. Schau auf die Öffnungsraten und Klickraten, die dir deine Newsletter-Plattform zeigt.

Und schließlich: Hab keine Angst vor der "Antworten"-Funktion. Ermutige Menschen, auf deine Newsletter zu antworten. "Was denkst du darüber? Schreib mir einfach zurück!" Die meisten werden es nicht tun, aber diejenigen, die es tun, sind deine engagiertesten Fans. Und jede dieser persönlichen Konversationen stärkt die Beziehung.

Ein Tipp für die Umsetzung: Blockiere dir einmal im Monat zwei Stunden und schreibe drei bis vier Newsletter auf einmal vor. Dann kannst du sie einplanen, und du bist für die nächsten Wochen entspannt. MailerLite und ConvertKit haben beide Scheduling-Funktionen, wo du das Versanddatum im Voraus festlegen kannst.

Der langfristige Aufbau deiner Community

Newsletter sind ein Marathon, kein Sprint. Deine Liste wird nicht über Nacht auf tausende Abonnenten anwachsen. In den ersten Monaten wirst du vielleicht fünf, zehn, zwanzig Abonnenten pro Monat gewinnen. Das fühlt sich langsam an. Das ist frustrierend. Aber gib nicht auf.

Nach einem Jahr hast du vielleicht 200 Abonnenten. Nach zwei Jahren 500. Nach drei Jahren 1.000. Und mit jedem neuen Buch, das du veröffentlichst, beschleunigt sich das Wachstum. Denn mehr Bücher bedeuten mehr Menschen, die am Ende des Buches deinen Newsletter-Link finden.

Und hier ist das Schöne: Jeder einzelne dieser Abonnenten ist wertvoller als hundert Social-Media-Follower. Warum? Weil sie sich aktiv dafür entschieden haben, von dir zu hören. Sie haben dir ihre E-Mail-Adresse gegeben, ihr wertvollstes digitales Gut. Sie öffnen deine Nachrichten. Sie lesen, was du schreibst. Und wenn du ein neues Buch launcht, kaufen sie es.

Das ist keine Theorie. Das ist Realität bei tausenden erfolgreichen Selfpublishern. Ihre Newsletter-Listen sind der Grund, warum sie konstante Einnahmen haben. Warum sie bei jedem Launch hunderte Verkäufe garantieren können. Warum sie unabhängig von Algorithmen und Plattform-Änderungen sind.

Also fang heute an. Wähle deine Plattform, erstelle deinen Leadmagnet, setze dein Anmeldeformular auf, baue deine Welcome-Serie und beginne, regelmäßig zu schreiben. Die ersten Schritte sind vielleicht ungewohnt. Aber sie sind der Grundstein für eine Community, die dich über Jahre, vielleicht Jahrzehnte begleiten wird.

Deine Newsletter-Liste ist dein wertvollstes Asset als Autor. Behandle sie gut, biete echten Wert, und sie wird dir deine Karriere ermöglichen. Es ist Zeit anzufangen.

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